Humboldt-Universität zu Berlin - European Law School (ELS) — EULysses

Vision

 

Die European Law School hat es sich zum Ziel gesetzt, ihren Studierenden eine Ausbildung anzubieten, die den Anforderungen an einen modernen Juristen in der heutigen, europäisch geprägten Rechtswirklichkeit gerecht wird. 

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Das Europäische Recht, dessen Bedeutung und Umfang stetig weiter zunimmt, und die Techniken seiner Anwendung werden in der herkömmlichen juristischen Ausbildung nur unzureichend vermittelt. Mit der Einführung des Studienangebots Europäischer Jurist existiert nun erstmalig ein integriertes europäisches Jurastudium für eine kleine Gruppe überdurchschnittlich begabter Jurastudenten und -studentinnen der Humboldt Universität zu Berlin, des King's College und der Université Panthéon-Assas in Paris sowie der La Sapienza Universität in Rom und der Universiteit van Amsterdam.

Die Teilnehmer des Programms studieren zunächst drei Jahre im Heimatland, danach für die Spezialisierung je ein Jahr in zwei der Partnerländer. So setzt ein Student des King's College sein Studium beispielsweise im vierten Jahr an der Université Panthéon-Assas oder La Sapienza- Rom 1 fort und besucht in seinem fünften Studienjahr die Humboldt-Universität oder die Universiteit van Amsterdam; der oder die deutsche Studierende geht ebenfalls zunächst nach Paris oder La Sapienza- Rom 1, dann nach London oder Amsterdam.

Amsterdam 2.JPGInhaltlich wird an der Heimatuniversität in erster Linie der traditionelle Stoff des Jurastudiums im Heimatland erlernt, daneben auch schon Europäisches Vertrags- und Verfassungsrecht sowie in Kleingruppenkursen moderne juristische Fähigkeiten (Verhandeln, Mediation, Rechtsgestaltung). Die Kleingruppenkurse werden vor allem in Kooperation mit Praktikern aus führenden Wirtschaftskanzleien und renommierten Unternehmen durchgeführt, um frühzeitig den Blick für die juristische Praxis zu schärfen. In den beiden Auslandsjahren erfolgt dann der Europäische und Vertiefungsteil der Ausbildung mit Schwerpunkt wahlweise im Privatrecht, im Wirtschaftsrecht, im Öffentlichen Recht oder im Strafrecht. Lehrinhalte sind der gemeinschaftliche europäische Bestand und - soweit Harmonisierung fehlt - die großen Lösungen in den drei Hauptrechtsordnungen Europas. Zugleich bauen die Studierenden in dieser Zeit vor Ort in London und Paris/ Rom ihre Fremdsprachenkenntnisse auf ein wissenschaftliches Diskursniveau aus.

Die Studierenden bewerben sich an ihrer Heimatuniversität um Aufnahme in das Studienprogramm. Einmal ausgewählt, durchlaufen sie eine einzigartige grenzüberschreitende Ausbildung ohne weiteren Bewerbungsaufwand oder Zeitverzögerungen. Durch die besondere Form der Kooperation im European Law School Network erhalten die deutschen Studierenden der European Law School die Möglichkeit, innerhalb von 5 Jahren drei berufsqualifizierende Universitätsabschlüsse zu erwerben: Das deutsche Staatsexamen, den britischen LL.M. sowie den französischen Master I oder die italienische Laurea Magistrale. 

Sommerakademie_Original Gruppenbild.jpgWichtiger Bestandteil des Studienprogramms sind schließlich die Sommerakademien, in denen die Studierenden aller beteiligten Länder zusammenkommen, um die modernen juristischen Fähigkeiten zu üben und gemeinsam, über die Ländergrenzen hinweg über Fragen nachzudenken - etwa welche Aufgaben Recht in der Gesellschaft hat und was die geistigen Grundlagen des Rechts in Europa sind. Längst nicht alles ist verpflichtend, das Angebot soll jedoch breit gehalten werden und ist zumeist als Blockkurse ausgestaltet, so dass auch Alumni noch teilnehmen können.

Im Vergleich zum klassischen Jurastudium zeigt sich das Studienangebot „Europäischer Jurist“ immer überlegen: Es bietet eine ungleich intensivere Ausbildung in den wichtigen europäischen Inhalten, eine bessere Betreuungsrelation, die Möglichkeit des fachspezifischen Erlernens zweier Fremdsprachen vor Ort im jeweiligen Gastland und das frühzeitige Üben zentraler moderner Fähigkeiten. Die Absolventen zeichnen sich durch überdurchschnittliche Kommunikationsfähigkeit, sicheren Umgang auch mit komplexen neuen Fragestellungen und juristische Kreativität aus.

Dom und Fernsehturm.jpgInsbesondere befähigt das stete Einüben der Techniken des Rechts- und Lösungsvergleichs die Studierenden, als Juristen auch gestalterisch tätig zu werden, und nicht mehr nur abgeschlossene Fälle zu beurteilen. Daher prädestinieren sich die Absolventinnen und Absolventen in besonderem Maße für wissenschaftliche und rechtssetzende Tätigkeiten; darüber hinaus selbstverständlich auch für die Tätigkeit in international aufgestellten Anwaltskanzleien und Unternehmen, europäischen bzw. internationalen Organisationen und Institutionen, sowie im Bereich der Verwaltung und der hohen Rechtsprechung.

Auch die europäische Netzwerkbildung ist ungleich intensiver als in allen Alternativangeboten, da die Studierenden aus den fünf Ländern einen bedeutenden Teil ihres Studiums wirklich gemeinsam durchlaufen und auch der Kontakt zu Alumni hergestellt und gefördert wird.

Die European Law School ist in diesem Zusammenhang Marke und programmatischer Projektname. Das große Renommee der führenden juristischen Ausbildungsstätten in Frankreich (Paris, Panthéon-Assas) oder der größten Universität Europas in Rom (La Sapienza - Rom 1), des klassischen Colleges in London (King‘s College), der Universiteit van Amsterdam und nicht zuletzt der Humboldt-Universität verbürgt höchsten Anspruch und Spitzenqualität in der Ausbildung des Europäischen Juristen. Es handelt sich also nicht nur um das erste juristische Studium überhaupt, das nationale und europäische Ausbildung integriert anbietet und damit der europäischen Wirklichkeit gerecht wird, sondern auch dauerhaft um das stilprägende Netzwerk. Aufgenommen werden sollen in das Netzwerk noch je eine oder zwei Spitzenuniversitäten aus den drei Partnerländern und aus einigen wenigen weiteren Mitgliedstaaten.