Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer

Humboldt-Universität zu Berlin | Juristische Fakultät | Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer | Lehre | SoSe 2019 | Geschlecht und Asyl verhandeln. Gerichtliche Meilensteine im Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS)

Geschlecht und Asyl verhandeln. Gerichtliche Meilensteine im Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS)

Lehrende: 

Dr. iur. Petra Sußner

Ort & Zeit: 

Fr, 12.04.2019, 12.00-14.00 Uhr (BE 2, 140/142)
Fr, 03.05.2019, 10.00-16.00 Uhr (BE 2, 140/142)
Fr, 17.05.2019, 10.00-18.00 Uhr (BE 2, 140/142)
Sa, 18.05.2019, 10.00-16.00 Uhr (BE 2, 140/142)
Sa, 25.05.2019, 10.00-18.00 Uhr (BE 2, 140/142)

Kurzbeschreibung:

Gerichtsentscheidungen werden gefeiert und skandalisiert. Im Asylrecht spielen sie traditionell eine Schlüsselrolle, umso mehr im Bereich Geschlecht. Die großen Fragen wurden hier vor Gericht entschieden: Soll asylrechtlicher Schutz offen stehen, wenn Verfolgung aufgrund von (vermeintlicher) Homosexualität droht? Wie sieht es aus, wenn Gewalt von Privatpersonen ausgeht, im häuslichen Nahebereich passiert? Muss Homosexualität - so die Frage - angeboren sein oder reicht es, wenn Gefahr auftritt, weil Personen von der sie umgebenden Gesellschaft als anders wahrgenommen werden? Und wie mit der besonderen Verletzlichkeit umgehen, der LGBTIQ Personen in (Abschiebe)haft ausgesetzt sind?
Die Lehrveranstaltung geht diesen Fragen anhand eines Close Readingsder gerechtlichen Meilensteine nach. Im Kern wird sie sich im Anwendungsbereich des GEAS bewegen; soweit punktuell geboten, wendet sie sich auch der gemeinsamen Einwanderungspolitik zu. Neben den Vorabentscheidungen des Europäischen Gerichtshof (EuGH) wird die Lehrveranstaltung Refoulement- und Hafturteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) und Schlüsselentscheidungen des deutschen Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) behandeln. Erarbeitet werden drei zentrale Komplexe:

  • Entfaltung von Grundlagenwissen im europäischen Asylrecht (Fokus: Geschlecht und Sexualität als anspruchsbegründende Kategorien)
  • Erarbeitung desClose Readingsals textanalytischer Auseinandersetzung mit Gerichtsentscheidungen
  • Befassung mit der diskursiven (Wieder)Herstellung von Geschlecht und Asyl in unterschiedlichen Institutionskulturen


Die Erarbeitung erfolgt über vorbereitende Textlektüre, Präsentation und Diskussion einzelner Entscheidungen. Über eine Entscheidung ist jeweils eine Präsentation vorzubereiten; gerne auch im Team. Weitere Anforderungen sind die vorbereitende Lektüre aller Entscheidungen sowie eine aktive Beteiligung an den Diskussionen.

Organisatorisches:

Es ist nur eine Teilnahme am gesamten Seminar möglich. Die Lehrveranstaltung steht Studierenden der Rechtswissenschaft und der Gender Studies offen. Der erste Termin dient der organisatorischen Vorbesprechung; zum zweiten Termin wird eine Einführung in die Grundbegriffe des GEAS und der Europäischen Menschenrechtskonvention angeboten. Erste Fragen zu den Entscheidungen können hier besprochen werden.
Anmeldung bis zum 15.03.2019 unter sekretariat.baer@rewi.hu-berlin.de an.


Prüfung:

StudO/PrO REWI 2008/2015: Anschließende Studienarbeit (SP2)