Humboldt-Universität zu Berlin - Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

Was "macht" Migration mit Verwaltungsrecht?

(Laufzeit: 2015-2018) 

Dr. Larissa Vetters
Lisa Hahn
Judith Eggers

 

Eine rechtsethnologische Untersuchung des Aufeinandertreffens von migrantischen Lebensentwürfen und rechtlicher Systembildung in verwaltungsgerichtlichen Streitfällen. 

 

Im Zentrum des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungsvorhabens steht die Frage, was Migration als Globalisierungsphänomen mit deutschem Verwaltungsrecht „macht“ – und zwar in einem doppelten Sinn:

1) Wie erfahren und mobilisieren Migrant_innen als individuelle soziale Akteure die Möglichkeiten des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes in den vielfältigen Lebenslagen, in denen sie von verwaltungsrechtlicher Regulierung betroffen sind? Und wie bearbeiten Rechtsanwender_innen in deutschen Behörden und Gerichten in ihrem Arbeitsalltag Migrationsdynamiken und -folgen?

2) Welche Auswirkungen hat diese soziale Praxis auf das Verwaltungsrecht als solches und die zugrundeliegenden Rechtsstaatsvorstellungen der beteiligten Akteure? (Wie) transformiert also Migration das deutsche Verwaltungsrecht und die ihm zugrunde liegende Ordnungsidee der Rechtsstaatlichkeit?

Die verwaltungsrechtlich ausgestaltete Beziehung zwischen dem deutschen Staat und Migrant_innen als Rechtssubjekten bildet hierbei den theoretischen, der verwaltungsgerichtliche Streitfall den empirischen Ansatzpunkt.

Die Fragestellung wird von einem dreiköpfigen Forschungsteam, zusammengesetzt aus Ethnolog_innen und Jurist_innen, mit Hilfe ethnographischer und rechtssoziologischer Methoden untersucht und in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle durchgeführt.

 

Veröffentlichungen:

Vetters, Larissa (mit Judith Eggers und Lisa Hahn): Migration and the Transformation of German Administrative Law. An interdisciplinary research agenda, Working Paper 188, Max-Planck Institute of Social Anthropology, Halle (2017).