Humboldt-Universität zu Berlin - European Law School (ELS) — EULysses

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Veranstaltung über den Umgang von Juristen mit Statistiken mit Dr. Jens Frankenreiter

  • Wann 03.11.2017 von 14:00 bis 18:00
  • Wo Juristische Fakultät, Bebelplatz 2, Raum 326
  • iCal

Wir freuen uns sehr dieses Semester in Zusammenarbeit mit Dr. Jens Frankenreiter vom Max Planck Institut eine Veranstaltung über den Umgang von Juristen mit Statistiken anbieten zu können. 

Dr. Jens Frankenreiter, LL.M. (Harvard) ist Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut für die Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, wo er zu Fragen des Richterverhaltens sowie des Wettbewerbs-, Regulierungs-, IP- und Internetrechts forscht. In seiner Dissertation an der ETH Zürich untersuchte er mittels quantitativer Methoden den Einfluss außerrechtlicher Faktoren in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. In aktuellen Projekten beschäftigt sich unter anderem mit der Verwendung von Netzwerkanalyse und computergestützter Textanalyse in juristischer Forschung.

Der Bedeutungsgewinn empirischer Methoden in der Rechtswissenschaft bringt Herausforderungen für klassisch ausgebildete Juristen mit sich, die in ihrer Forschung mit solchen Methoden in Berührung kommen. Denn auch wenn insbesondere quantitative Methoden mit dem Versprechen antreten, die Objektivität der mit ihnen gewonnenen Aussagen zu erhöhen, unterliegen auch diese Methoden Einschränkungen und sind abhängig von Annahmen, die sich dem statistischen Laien nicht ohne weiteres erschließen.

Dieser Workshop gibt an zwei Freitagnachmittagen eine kurze Einführung in die Verwendung empirischer Methoden in der Rechtswissenschaft, wobei insbesondere der (schließenden) Statistik besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Zunächst werden die Grundprinzipien der schließenden Statistik erläutert, die die Grundlage der meisten quantitativen Methoden bildet. Weitergehend werden anhand von Beispielen die wichtigsten Herausforderungen beschrieben, denen sich quantitativ arbeitende Forscher ausgesetzt sehen und die die Glaubwürdigkeit empirischer Untersuchungen bedrohen. Ziel des Kurses ist es, den Teilnehmern ein Verständnis dafür zu vermitteln, was ein statistischer Beweis ist und welchen Einschränkungen die damit gewonnenen Ergebnisse möglicherweise unterliegen.

Um sich ein Bild machen zu können, worum es in dem Kurs genau geht, ist die Lektüre folgender Fundstellen empfehlenswert:

1. Niels Petersen, Braucht die Rechtswissenschaft eine Empirische Wende?, Der Staat 2010, 435-455

2. Lee Epstein & Andrew D. Martin, An Introduction to Empirical Legal Research, 2014, Preface + Kapitel 1