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Nachruf Prof. Dr. Jan Martin Eickelberg

Die HWR Berlin trauert um ihren Studiendekan am Fachbereich Rechtspflege und ehemaligen Vizepräsidenten, Professor Dr. Jan Eickelberg, der am 13. August 2022 nach schwerer Erkrankung verstarb.

18.08.2022

Die HWR Berlin trauert um Prof. Dr. Jan Eickelberg * 14. Oktober 1972, † 13. August 2022. Foto: privat

Jan Eickelberg wurde am 14. Oktober 1972 geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Bonn, Lausanne (Schweiz) und Münster absolvierte er sein Referendariat am Oberlandesgericht Köln. Er promovierte im Bereich des internationalen Wirtschaftsrechts zum Thema „Lückenfüllung im Einheitstransportrecht in Deutschland, England und den USA“ an der Universität Münster und schloss ein Masterstudium (LL. M.) an der Universität Cambridge (England) ab, bevor er zunächst als Rechtsanwalt bei den Kanzleien Freshfields Bruckhaus Deringer und Görg, beide in Köln, tätig war, dann zum Notarassessor bei der Rheinischen Notarkammer ernannt wurde und schließlich die Stelle des Geschäftsführers des Deutschen Notarvereins (Berlin und Brüssel) übernahm.

Zum 1. Oktober 2011 wurde Jan Eickelberg zum Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Recht der freiwilligen Gerichtsbarkeit am Fachbereich Rechtspflege ernannt. Er engagierte sich mit großem Erfolg an unserer Hochschule und wirkte dabei weit über die Grenzen seines Fachbereichs Rechtspflege hinaus, an dem er unter anderem die Funktion des Studiendekans innehatte. So war er von 2014 bis 2016 als Vizepräsident der HWR Berlin tätig. Unter seiner Leitung konnten große Drittmittelerfolge und wesentliche Fortschritte für Qualitätssicherung und Akkreditierung erreicht werden. Das umfangreiche Programm zu neuen Lehr- und Lernmethoden sowie die Arbeit des Qualitätsbeirates der Hochschule trugen ganz wesentlich seine Handschrift.

Er war ein leidenschaftlicher Hochschullehrer, der seine Professur nicht nur mit rechtswissenschaftlichen Publikationen auf höchstem Niveau, sondern auch mit herausragender Lehre ausfüllte. Für ihn standen die Studierenden stets im Mittelpunkt. Seine Werke zur Fachdidaktik und jüngst auch zur digitalen Lehre bleiben wegweisend. Er vermochte es, dieses Wissen auch praktisch umzusetzen, denn seine Lehrveranstaltungen gehörten zu den am besten bewerteten der gesamten Hochschule. Die Studierenden schätzten und lobten seine Fähigkeit, auch komplexe Inhalte verständlich zu machen und sie immer wieder zu kritischer Reflektion zu motivieren. Dabei lehrte er nicht nur an seinem eigenen Fachbereich, sondern unter anderem auch in den englischsprachigen MBA-Studiengängen an der Berlin Professional School der HWR Berlin.

Noch vor wenigen Monaten warb er vor Schülerinnen und Schülern am Tag der offenen Tür mit Begeisterung und Überzeugungskraft für die Studienangebote der Hochschule. Seine Studierenden unterstützte er in vielfältiger Weise und spornte sie an, die zahlreichen Möglichkeiten des Auslandsstudiums zu nutzen. Er ging mit gutem Beispiel voran, integrierte immer wieder Lehr- und Forschungsaufenthalte an Partnerhochschulen in aller Welt in seine Semesterplanung und kam stets mit vielen neuen Ideen und fachlichen Impulsen zurück. Auch in wissenschaftlicher Hinsicht erkundete er immer wieder neues, weit jenseits seines Faches liegendes Terrain. So gelang es ihm, neben seiner professoralen Tätigkeit, zwei weiterbildende Masterstudiengänge in den Bereichen Sustainability Management sowie Higher Education zu absolvieren und mit diesen Inhalten seine Lehre und seine Forschung weiterzuentwickeln.

Seine Freude an der Arbeit, am Umgang mit anderen Menschen, motivierte uns alle. Als ausgebildeter Mediator hatte er ein feines Gespür für Konflikte und vermochte es, Streit zu schlichten und Menschen zusammenzuführen. Er war ein Mensch, der anderen helfen wollte, gerade für Bildung in den ärmsten Ländern der Welt setzte er sich zusammen mit seiner Frau tatkräftig ein.    

Die schönen Stunden, die ich mit ihm erleben durfte, behalten einen ganz besonderen Platz in meiner Erinnerung. Ihn zu treffen, war immer eine Freude. Wir alle werden seinen Rat, seine Energie, seinen Humor und seine menschliche Wärme sehr vermissen. Wir trauern um den großartigen Kollegen Jan Eickelberg, er hinterlässt eine große Lücke. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Söhnen – sie bedeuteten ihm alles.

Für alle, die Dank und Trauer ausdrücken wollen, wird am Campus Lichtenberg in der Fachbereichsverwaltung des Fachbereichs Rechtspflege ein Kondolenzbuch ausgelegt, wo Sie sich in der Zeit von 9.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr (montags-freitags) eintragen können. Dieses finden Sie im Haus 1, 3. Etage, Eckraum 1.3045. Gleichzeitig können Sie Ihren Dank und Ihre Trauer digital per E-Mail an unser Funktionspostfach fb4-dekanat(at)hwr-berlin.de senden. Alle gesammelten Einträge und werden dann gedruckt und gebunden.

Jan Eickelberg wünschte sich, dass wir zu einer gerechten und humanen Welt beitragen. Spenden werden erbeten an: Stiftung der Familie Eickelberg, DE36 4306 0967 1236 768600 (GLS Bank).

Mit den besten Grüßen auch im Namen der ganzen Hochschulleitung

Ihr

Andreas Zaby