Dr. Ruth Weber
Postdoktorandin am DFG-Graduiertenkolleg DynamInt seit Oktober 2019 bis März 2024
Forschungsprojekt:
Budgetrecht und Demokratie im europäischen Mehrebenensystem
Vita
Seit 1. April 2024 ist Ruth Weber Nachwuchsgruppenleiterin einer Nachwuchsgruppe zum Thema „No representation without taxation' – Budgetrecht im Mehrebenensystem“. Die Website der Nachwuchsgruppe befindet sich im Aufbau.
Von Oktober 2019 bis März 2024 Postdoktorandin und Habilitandin am DFG-Graduiertenkolleg DynamInt. Forschungsaufenthalt am PluriCourts-Centre for the Study of the Legitimate Roles of the Judiciary in the Global Order an der Universitetet i Oslo (08-10/2021).
Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin mit Stationen u.a. im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Referat E A 5 – Vertretung der Bundesrepublik Deutschland vor den europäischen Gerichten), bei der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer (Bereich Öffentliches Wirtschaftsrecht), am Bundesverfassungsgericht (Dezernat Prof. Dr. Dres. h.c. Andreas Voßkuhle) sowie am Gerichtshof der Europäischen Union (Kabinett Prof. Dr. Juliane Kokott) (2017 bis 2019).
Promotion in Cotutelle an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Betreuer: Prof. Dr. Matthias Jestaedt) und der Université Paris Panthéon-Assas (Betreuer: Prof. Dr. Olivier Beaud) (2014 bis 2018). Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes, das deutsch-französische Doktorandenkolleg zur Rechtsvergleichung im Öffentlichen Recht sowie die Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg. Forschungsaufenthalt an der Université Paris Panthéon-Assas sowie am Conseil constitutionnel in Paris (2015 bis 2016).
Wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie studentische Hilfskraft am Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie Abteilung 3, Lehrstuhl für Rechtstheorie von Prof. Dr. Matthias Jestaedt (2011 bis 2017) sowie am Institut für Medien- und Informationsrecht in Freiburg, Abteilung Öffentliches Recht, Europäisches Informations- und Infrastrukturrecht von Prof. Dr. Jens-Peter Schneider, Projekt: Research Network on EU Administrative Law (ReNEUAL) (2015).
Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg und Paris, Zusatzausbildungen „Französische Rechtsschule“ und „Internationales, ausländisches und europäisches Recht“, Erste Juristische Prüfung (2014).
CV (DE)
CV (EN)
Forschungsinteressen
- Grundlagen des Öffentlichen Rechts (insbesondere vergleichende, historische und theoretische Perspektiven)
- Deutsches und Europäisches Verfassungsrecht (aktuell insbesondere Haushalts- und Finanzverfassungsrecht)
- Verwaltungsrecht (aktuell insbesondere Klimaschutzrecht und Informationsverwaltungsrecht)
Aktuelle Lehrveranstaltungen
- Vorlesung "Europäisches Verwaltungsrecht" im Schwerpunkt 5 (Wintersemester 2023/24)
Emmy Noether-Programm
Im November 2023 nahm die DFG Ruth Weber in das Emmy Noether-Programm auf. Sie bewilligte ihr Mittel für eine Nachwuchsgruppe zum Thema „No representation without taxation' – Budgetrecht im Mehrebenensystem“.
Die Gruppe untersucht das Budgetrecht im Mehrebenensystem, besonders im Verhältnis von nationalstaatlicher und europäischer Ebene. Ausgangspunkt der Forschung sind aktuelle Entwicklungen in der Europäischen Union, auf Krisen mit Unterstützungsfonds zu reagieren – beispielsweise 2020 mit der Einrichtung eines Wirtschaftswiederaufbaufonds während der Covid19-Pandemie. Diese Entwicklungen sollen europa- und verfassungsrechtlich eingeordnet werden.
Seit den Anfängen der europäischen Integration in den 1950er Jahren hat sich der Haushalt der Europäischen Gemeinschaften bzw. der Europäischen Union erheblich verändert. Ob bisherige europäische Maßnahmen das Budgetrecht des Deutschen Bundestages substantiell einschränkten, war immer wieder Gegenstand von Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Forschungsgruppe untersucht zunächst die Entwicklung des Budgetrechts als parlamentarisches Recht in der deutschen und europäischen Rechtsordnung. In einem zweiten Schritt vergleicht die Gruppe die Bedeutung des Budgetrechts in föderal und zentral organisierten politischen Einheiten. Kooperationspartner verschiedener europäischer Universitäten werden die Gruppe unterstützen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich an: ruth.weber@hu-berlin.de
Aktuelle Publikationen
- European Integration through the Eyes of its Treaties' Preambles, ZEuS, 1/2023, S. 97–122.
- Karlsruher Türsteher. Das Bundesverfassungsgericht verhandelt das Eigenmittelbeschluss-Ratifizierungsgesetz, Verfassungsblog, 29.07.2022.
-
Anreize trotz Verbots? Das Verhältnis von Klimaschutzrechtsinstrumenten im EU-Recht am Beispiel von CO2-Abscheidung und -Speicherung, EurUP, 4/2022, S. 422–427.
- Buchbesprechung: Päivi Leino-Sandberg: The Politics of Legal Expertise in EU Policy-Making, Cambridge University Press, 2021, in: EuR 2022, S. 667-671.
- Regulatorische Weiterentwicklung eines klimapolitischen Dilemmas: Der Einsatz von CCS und CCU als Negativemissionstechnologien, Die Verwaltung 55 (2022), S. 219-248.
- Von europäischen Völkern und Werten. Altes und Neues zur europäischen Integration in der Präambel der Grundrechte-Charta (2000), in: Themenportal Europäische Geschichte, 2022.
- The role of precedents and case law in the jurisprudence of the German Federal Constitutional Court (mit Laura Wittmann), in: Monika Florczak-Wator (ed.): Constitutional Law and Precedent. International Perspectives on Case-Based Reasoning, Routledge, London, New York, 2022, S. 83-105.
- Binnenorganisation der EU-Außenpolitik (mit Markus Krajewski), in: Europäische Außenbeziehungen, Band 12 Enzyklopädie Europarecht (Hrsg.: Andreas von Arnauld/Marc Bungenberg), Nomos, Baden-Baden, 2022, S. 255-314.
- Juristische Archivforschung und Rechtserkenntnis, in: Benedikt Huggins/Maike Herrlein/Johanna Werpers et al. (Hrsg.): Zugang zu Recht, Nomos, Baden-Baden, 2021, S. 51-69; sowie: DÖV 22/2021, S. 1008-1015.
- Die „Rechtsfindungswerkstatt der Integration“. Eine institutionelle und rechtskulturelle Kontextualisierung des Gerichtshofs der Europäischen Union, Der Staat, 2/2021, S. 297-334.
- Le style, c’est la Cour même ! Une analyse comparative du style de motivation du Conseil constitutionnel et du Bundesverfassungsgericht, Revue française de droit constitutionnel, n° 126, 2/2021, S. 189-205.
- Law-Making Activity of the German Federal Constitutional Court. A Case-Law Study; in: Monika Florczak-Wątor (ed.): Judicial Law-Making in European Constitutional Courts, Routledge, London, New York, 2020, S. 28-45.
- Der Begründungsstil von Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht. Eine vergleichende Analyse der Spruchpraxis, Mohr Siebeck, Tübingen, 2019.