Humboldt-Universität zu Berlin - Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

In dem Workshop präsentieren die beiden Autorinnen und Soziologinnen Céline Bessière (Université Paris- Dauphine) und Sibylle Gollac (CNRS) ihr Buch "Le Genre du Capital. Comment la Famille Reproduit les Inégalités" (2020). Darin haben sie untersucht, wie sich ökonomische (Macht-)Beziehungen innerhalb von Familien auswirken, und zeigen eindrucksvoll, warum wir die Perspektive der Genderforschung brauchen, um die ungerechte Verteilung von Kapital zu verstehen. Bessiére und Gollac haben sich hierfür vor dem Hintergrund von Geschichte, Soziologie und Ökonomie der Familie mit der Arbeit von Anwalts- und Notarkanzleien und Familiengerichten auseinandergesetzt. Das Buch erscheint dieses Jahr in englischer Übersetzung bei Harvard University Press.

Der Workshop nimmt diese innovative, interdisziplinäre Forschung als Ausgangspunkt, um interdisziplinäre Zugriffe auf Fragen der Un/Gleichheit generell auszuloten. In diesem Rahmen nehmen Dr. Katia Getel (Stellvertretende Dirketorin des Centre Marc Bloch) und Prof. Dr. Philipp Lersch (Humboldt Universität zu Berlin) kommentierend Stellung.

Céline Bessière ist Professorin für Soziologie an der Universität Paris Dauphine (PSL) und untersucht die materiellen, wirtschaftlichen und rechtlichen Dimensionen der Familie, insbesondere durch die Analyse von Erbschaft und Ehebruch. Ihre Forschungen bewegen sich an der Schnittstelle mehrerer Bereiche: Soziologie des Rechts und der Justiz, Soziologie der Geschlechter und der Familie sowie Wirtschaftssoziologie.

Sibylle Gollac ist Forscherin am CNRS in den Bereichen Gender, Erbschaft, Familie und Kombination Ethnographie/Statistik.