Humboldt-Universität zu Berlin - Dr. Björn Christian Becker, Lehrstuhlvertreter

Lehrveranstaltungen

Kartellrechtliche Literaturliste für die Studienarbeiten

Eine Literaturliste mit einem Auszug der wichtigsten kartellrechtlichen Standardwerke und Fachzeitschriften, die Ihnen bei den Recherchen für Ihre Studienarbeit behilflich sein können, finden Sie hier.

 


Sommersemester 2025

 

10 664 Fusionskontrolle

Schwerpunktbereiche 4a und 4c, 2 SWS, dienstags, 10:15-11:45 Uhr, Raum BE 2, 140

Zusammenschlüsse von Unternehmen müssen bei Überschreiten bestimmter - z. B. umsatz- oder transaktionswertbezogenen - Schwellen bei der zuständigen Kartellbehörde angemeldet werden und dürfen erst im Falle der behördlichen Freigabe vollzogen werden. Man spricht von der "Fusionskontrolle". Die Vorlesung vermittelt rechtliche und ökonomische Grundlagen der Fusionskontrolle mit Schwerpunkt auf den Regelungen des Unionsrechts sowie des deutschen Rechts. Thematisiert werden sowohl das Verfahren zur Anmeldung von Zusammenschlüssen ("formelle Fusionskontrolle"), die materielle ex ante-Prüfung der wettbwerblichen Wirkungen des Zusammenschlussvorhabens ("materielle Fusionskontrolle") sowie Rechtsfolgen (u. a. "Vollzugsverbot", Freigabe unter Auflagen, Untersagung, Entflechtung). Daneben widmet sich die Vorlesung auch aktuellen Entwicklungen insbesondere auf den digitalen Märkten, die das traditionell auf Umsatzschwellen aufbauende System der deutschen und europäischen Fusionskontrolle zunehmend vor Herausforderungen stellt (u. a. "killer acquisitions", "stealth acquisitions", Marktstrukturkontrolle auf Basis des Missbrauchsverbots).

 

10 667 Wettbewerb auf digitalen Märkten

Schwerpunktbereiche 4a und 4b, 2 SWS, dienstags, 14:00-16:00 Uhr, Raum BE 2, E44

Die auf Digitalmärkten bestehenden ökonomischen Besonderheiten stellen das Wettbewerbsrecht zunehmend vor Herausforderungen. Auf nationaler wie auf supranationaler Ebene sind teils weitreichende, durch einen intensiven wissenschaftlichen Diskurs begleitete legislative Reformen zu beobachten, mit denen die jeweiligen Gesetzgeber den neuen Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft Rechnung zu tragen suchen. Das Seminar stellt sich diesen Herausforderungen und thematisiert dabei u. a. die Subsumtion von verstärkt auf Digitalmärkten zu beobachtenden Verhaltensweisen unter das deutsche und europäische Kartell- und Missbrauchsverbot gem. § 1 GWB bzw. Art. 101 AEUV und § 19 GWB bzw. Art. 102 AEUV (u. a. algorithmische Kollusion, Tarifverhandlungen von Plattformarbeitern, Neufassung der Vertikal-Gruppenfreistellungsverordnung, Abwerben von Mitarbeitern, Selbstbevorzugung von Online-Plattformen, Leitlinienentwurf der Kommission zum Behinderungsmissbrauch), die Marktstrukturkontrolle (u. a. Killer Acquisitions, § 32f GWB) sowie die Regulierung großer Online-Plattformen (u. a. § 19a GWB, Digital Markets Act).

 

10 666 Europäisches Sportrecht

Schwerpunkt 4a, 2 SWS, Blockvorlesung am 16.-18.5., ganztägig, Raum UL 11, 101

Sport ist gesund, hat eine wichtige soziale und erzieherische Funktion und begeistert in vielen Bereichen eine große Anzahl von Menschen. Sport ist aber auch ein – immer größer werdender – Wirtschaftsfaktor: Große Sportevents wie die Olympischen Spiele oder Fußballweltmeisterschaften sowie saisonweise angelegte Wettbewerbe generieren z. T. beträchtliche Umsätze auf verschiedensten Märkten. Konsequenterweise geht der Europäische Gerichtshof in seiner ständigen Rechtsprechung davon aus, dass das die Ausübung des Sports, jedenfalls soweit sie zum – grenzüberschreitenden – Wirtschaftsleben gehört, in den Anwendungsbereich des Europarechts fällt. Die Vorlesung „Europäisches Sportrecht“ widmet sich den einzelnen Facetten des Europarechts, die für den Sports von Bedeutung sind. Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere die Regelsetzungstätigkeit von Sportverbänden: In vielen Sportarten entscheidet ein pyramidenartig aufgebauter Verband allein und vollständig über die Ausübung der in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Sportart (sog. „Ein-Platz-Prinzip“). Dies kann zu Konflikten mit staatlich gesetzten Regeln führen. Im Rahmen der Vorlesung wird zunächst beleuchtet, inwieweit der Sport und seine Ausübung durch das Europarecht adressiert oder sogar geschützt wird (siehe z. B. Art. 165 AEUV). Anschließend werden die Auswirkungen einzelner europarechtlicher Regelungen auf die Ausübung des Sports in der Europäischen Union näher erläutert. Eine wichtige Rolle spielen insoweit insbesondere die Grundfreiheiten und das Europäische Wettbewerbsrecht (Art. 101, 102 AEUV). Auch auf arbeitsrechtliche Aspekte wird eingegangen (Art. 45, 151 ff., 154 f. AEUV). Als Gast an der Veranstaltung mitwirken wird Dr. Thilo Hahn, Justiziar bei der Deutschen Fußballliga (DFL).

 

10 665 Aktuelle Entwicklungen im Sportkartellrecht

Schwerpunktbereiche 4a und 4b, 2 SWS, Blockseminar am 13.6.-15.6., Raum UL 9, E25

Nachdem es seit der grundlegenden, die IOC-Anti-Doping-Regeln betreffenden "Meca-Medina"-Entscheidung von 2006 (C-519/04 P) zumindest aus Luxemburg lange still um das Verhältnis des Kartellrechts zum Sport geblieben war, überschlagen sich in den letzten Jahren die Entwicklungen: Mit den drei jeweils am 21.12.2023 ergangenen Entscheidungen in den Rs. "European Superleague Company" (C-333/21), "International Skating Union" (C-124/21 P) und "Royal Antwerp Football Club" (C‑680/21) wurden die Karten im Sportkartellrecht neu gemischt. Ein weiteres, öffentlich unter dem Namen "Diarra" bekannt gewordenes Urteil folgte am 4.10.2024 bzgl. des Transfersystems der FIFA (C‑650/22); ein weiteres Verfahren betreffend das FIFA-Spielervermittlerreglements ist vor dem EuGH anhängig. Das Seminar beschäftigt sich mit diesen aktuellen Entwicklungen und betrachtet dabei - vor dem Hintergrund des deutschen und europäischen Kartellrechts - u. a. auch Themen wie die Zentralvermarktung von Sportübertragungsrechten, die sportverbandliche Beschränkungen von Konkurrenzwettbewerben oder im europäischen Sport verbreitete Prinzipien wie die Competitive Balance oder das Ein-Platz-Prinzip. Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird empfohlen, zusätzlich die Blockvorlesung "Europäisches Sportrecht" zu besuchen.

 


Wintersemester 2024/25

 

10 200 Sachenrecht

Modul Zivilrecht II, 4 SWS, dienstags und mittwochs jew. 8:30-10:00 Uhr, Raum UL 6, 2002

Hier finden Sie den entsprechenden Moodle-Kurs.

Das Sachenrecht regelt als Kerngebiet des Zivilrechts die rechtlichen Beziehungen von Personen (Rechtssubjekten) zu körperlichen Gegenständen (Sachen). Die Vorlesung widmet sich sowohl dem Recht der beweglichen (Mobiliarsachenrecht) als auch der unbeweglichen Sachen (Immobiliarsachenrecht). Besprochen werden die Entstehung sowie der Inhalt von Sachenrechten, ihre Übertragung sowie die zu ihrem Schutz bestehenden Rechte und Ansprüche.

 

10 683 Deutsches und Europäisches Wettbewerbsrecht (Schwerpunkt Digitalisierung)

Schwerpunkt 4b, 2 SWS, dienstags, 12:15-13:45 Uhr, Raum BE 2, E34

Hier finden Sie den entsprechenden Moodle-Kurs.

Die Digitalisierung ist durch die neue Bedeutung von Daten für Innovation und Wettbewerb gekennzeichnet. Ein weiteres Kennzeichen ist die Entstehung großer digitaler Plattformen und Ökosysteme. Das Kartellrecht ist aufgeworfen, die mit diesen Entwicklungen verbundenen, z.T. neuartigen Gefahren für den Wettbewerb zu bewältigen. Die Vorlesung stellt die rechtlichen und ökonomischen Eckpfeiler eines Systems unverfälschten Wettbewerbs vor und führt in das europäische Wettbewerbsrecht und das deutsche Kartellrecht ein. Die Zielsetzungen des europäischen Wettbewerbsrechts und des deutschen Kartellrechts, das Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen ("Kartellverbot") und das Verbot des Missbrauchs marktbeherrschender Stellungen werden behandelt - jeweils mit einem besonderen Fokus auf die neuen Sachverhalte und Herausforderungen der Digitalisierung. Neben den rechtswissenschaftlichen Kategorien werden auch die ökonomischen Zusammenhänge in den Blick genommen. Abschließend wird die neue "Gatekeeper"-Regulierung auf europäischer und deutscher Ebene behandelt.

 

10 663 Deutsches und Europäisches Kartellrecht

Schwerpunkt 4a, 2 SWS, mittwochs, 12:15-13:45 Uhr, Raum UL 9, 213

Hier finden Sie den entsprechenden Moodle-Kurs.

Das Kartellrecht bettet die zentralen Rechtsinstitute des Privatrechts - insb. Eigentum, Vertrag und Organisation - in ihren Systembezug, nämlich Märkte mit unverfälschtem Wettbewerb ein. Die Vorlesung stellt die rechtlichen und ökonomischen Eckpfeiler eines Systems unverfälschten Wettbewerbs vor und führt in das deutsche und europäische Wettbewerbsrecht (Kartellrecht) ein. Die Zielsetzungen des europäischen Wettbewerbsrechts und des deutschen Kartellrechts, das Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen ("Kartellverbot") und das Verbot des Missbrauchs marktbeherrschender Stellungen werden behandelt. Dabei werden neben den rechtswissenschaftlichen Kategorien auch die ökonomischen Zusammenhänge in den Blick genommen. Die Vorlesung geht im Übrigen auf aktuelle Entwicklungen und Diskussionen im europäischen Wettbewerbsrecht und im deutschen Kartellrecht ein.