Humboldt-Universität zu Berlin - Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

Q-Team "Richterschaft und Diversity"

HU Bologna Lab, Juristische Fakultät

Kathleen Jäger/Dr. Larissa Vetters

Blockveranstaltung: Vorbereitung im WiSe 2016/17, Durchführung im SoSe 17

(4SWS)

 

Findet sich die Vielfalt der Bevölkerung in der Richterschaft wieder? Ist der Gerichtssaal ein „weißer Raum“? Ist die Justiz nach Jahrzehnten der Frauenförderung tatsächlich weiblich(er) geworden? Wie also steht es um Richterschaft und Diversity?

Während im anglo-amerikanischen Raum die Frage nach den Wechselwirkung zwischen gesellschaftlicher Diversität, Zusammensetzung der Richterschaft und richterlicher Entscheidungsfindung längst Gegenstand einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung sind, steckt diese Debatte in Deutschland noch in den Anfängen. Konzepte der interkulturellen Öffnung und des diversity management finden in deutschen Unternehmen und (Kommunal-)Verwaltungen zwar zunehmend Anerkennung und Anwendung. In der Justiz, sind sie bisher kaum zu finden. Es fehlen hier sowohl aktuelle und detaillierte empirische Daten zu Rekrutierungsmechanismen und Zusammensetzung der (hauptberuflichen und ehrenamtlichen) Richterschaft als auch empirische Untersuchungen zu richterlicher Entscheidungsfindung angesichts einer zunehmend pluralisierten Gesellschaft.

Das Q-Team soll diese Forschungslücken beginnen zu füllen. Es bietet Studierenden der Rechts- und Sozialwissenschaften die Gelegenheit, unter Anleitung einer Rechtswissenschaftlerin und einer Ethnologin selbst eine Forschungsfrage und ein Forschungsdesign zu entwickeln, in welchem sie unterschiedliche Methoden der empirischen Sozialforschung (Survey, Umfrage, Einzelinterviews, Fokusgruppen, teilnehmende Beobachtung, Auswertung von Sekundärquellen und statistischen Informationen) auf die gewählte Fragestellung bezogen miteinander kombinieren und anwenden.

Kenntnisse im Bereich Diversity Studies sind von Vorteil aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Q-Team.

 

Zeitplan und Ablauf:

Der Großteil der Veranstaltung findet im Sommersemester 2017 statt. Aufgrund der spezifischen Forschungsorientierung sind allerdings Vorleistungen in geringerem Umfang bereits im Wintersemester 2016/2017 sowie ggf. in der vorlesungsfreien Zeit zu erbringen.

 

WS 2016/2017: Vorbereitungsphase

25.11.2016     10 – 11Uhr Einführungstreffen

16.12.16         10 – 14.30 Uhr

13.01.16         10 – 14.30Uhr

10.02.16         10 – 15.30Uhr

Terminänderungen sind nach Absprache mit den Teilnehmenden u.U. möglich.

 

Vorlesungsfreie Zeit: Beginn der Forschungsphase

Eigenständige Aufnahme des Forschungsprojekts, ggf. in Verbindung mit einem Gerichtspraktikum, bei Bedarf Konsultationen mit den Q-Team Dozentinnen

 

SoS 2017: Datenerhebung, Auswertung und Präsentation

5 Blockveranstaltungen (4-6 Stunden), öffentliche Abschlussveranstaltung zur Präsentation der Forschungsergebnisse, Terminfindung in Absprache mit den Teilnehmenden

 

Zielgruppe:

Studierende der Rechtswissenschaft im Schwerpunktstudium mit Vorkenntnissen im Bereich der Rechtssoziologie

Fortgeschrittene BA- bzw. MA-Studierende sozialwissenschaftlicher Studiengänge mit Grundkenntnissen in Methoden empirischer Sozialforschung

 

Anmeldung:

Bitte melden Sie sich bis zum Freitag, den 11.11.2016 für das QTeam an unter Angabe Ihres Studienfaches, Fachsemesters und Darstellung Ihrer Motivation zur Teilnahme am QTeam (max. 500 Wörter) bei kathleen.jaeger@rewi.hu-berlin.de und vetters@rewi.hu-berlin.de

 

Anrechnungsmöglichkeiten:

Für Studierende der Rechtswissenschaft: Im WS 16/17 ausschließlich vorbereitende Teilnahme als „Ergänzende Lehrveranstaltung“ und im SoSe 17 im Umfang von 4 SWS im wahlobligatorischen Teil des Schwerpunkts 2 (Rechtsgestaltung und Rechtspolitik) anrechenbar und somit für die mündliche Prüfung des Schwerpunkts 2 wählbar.

Für BA- bzw. MA-Studierende der Gender Studies ist nach Rücksprache mit der Studienfachberaterin eine Anrechnung von bis zu vier credit points möglich.

Für Studierende anderer Fächer muss im Einzelfall eine Absprache mit dem Heimatinstitut erfolgen.