Der Law & Society Podcast
Im Law & Society Podcast kommen Wissenschaftler:innen des Integrative Research Institute Law & Society (LSI) der Humboldt-Universität zu Berlin mit nationalen und internationalen Vertreter:innen der interdisziplinären Rechtsforschung ins Gespräch.
Als disziplinenübergreifender Ort ergänzt das LSI dogmatische rechtswissenschaftliche Forschung mit Ansätzen der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften sowie der Human- und Naturwissenschaften. Wir hinterfragen in Disziplinen geronnene Wissensformationen und erkunden neue Impulse für eine integrative Erforschung von Recht und Gesellschaft.
Dieser Idee ist auch unser Podcast verpflichtet und dient damit nicht zuletzt der Fortführung wissenschaftlichen Austausches in Zeiten des Physical Distancing. Um regelmäßig über neue Episoden informiert zu werden, abonnieren Sie den LSI Newsletter und folgen Sie uns auf Twitter.
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Birgit zur Nieden über die Novelle des Berliner Partizipationsgesetzes
Teilhabe durch Recht steuern, kann das gelingen? Darüber diskutiert Valentin Feneberg mit Birgit zur Nieden von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Birgit zur Nieden war maßgeblich an der 2021 verabschiedeten Novelle des Berliner Partizipationsgesetzes beteiligt und erklärt, wie das Recht Teilhabe fördern kann, warum der Begriff „Migrationshintergrund“ nicht mehr im Vordergrund stehen sollte und gibt Einblicke in die kontroverse Debatte rund um die Entstehung des Gesetzes.
Birgit zur Nieden ist Referatsleitung für Partizipation in der Migrationsgesellschaft der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und war zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin und am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM).
Law & Society Podcast, Folge 8 mit Birgit zur Nieden: Spotify | Apple Podcasts |podcast.de
Christian Boulanger über sozialwissenschaftliche Forschung zu Rechtsdogmatik
Christian Boulanger diskutiert mit Valentin Feneberg die Frage, was das eigentlich genau ist: Rechtsdogmatik und warum sie ein Gegenstand sozialwissenschaftlicher Rechtsforschung sein sollte. Denn Dogmatik als eine Form rechtlichen Wissens erfüllt verschiedene Funktionen im Rechtssystem, die verborgen bleiben, wenn ausschließlich die Innenperspektive des Rechts eingenommen wird. Christian Boulanger erklärt, wie eine sozialwissenschaftliche Erforschung von Funktionen und Praxen der Dogmatik möglich ist und wie ein interdisziplinärer Dialog mit der Rechtswissenschaft beide Disziplinen voranbringen kann.
Christian Boulanger ist Research Fellow am Max-Plack-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main.
Law & Society Podcast, Folge 7 mit Christian Boulanger: Spotify | Apple Podcasts |podcast.de
Francesco Bosso (auf Englisch) on migrant exclusion and the Janus face of the rule of law
Francesco Bosso discusses his research on migrants’ rights in the context of different notions of the Rechtsstaat (the rule of law) with Valentin Feneberg. While the Rechtsstaat guarantees fundamental rights to non-citizens it is also referred to as source for policies of exclusion. Francesco discusses empirical findings from ethnographic field work with asylum seekers in Germany and elaborates in how far various forms of rightlessness faced are (ir)reconcilable with the ideal of the Rechtsstaat. He problematises the idea of the law as ultimate yardstick for evaluating the legitimacy of practices of migrant exclusion and shows how the law can be opened to different notions of justice.
Francesco Bosso is a researcher at the Refugees Studies Centre at the University of Oxford. In winter term 2020/21 he was a guest researcher at LSI Berlin.
Law & Society Podcast, episode 6 with Francesco Bosso: Spotify | Apple Podcast |podcast.de
Christian Volk über Recht und Protest
In der neuen Folge des Law & Society Podcasts spricht Christian Volk mit Johan Horst über aktuellen Formen des Protests auseinander, unterscheidet repressive und emanzipatorische Typen von Protest und geht auf das Verhältnis von Protest und demokratischer Partizipation ein. Dabei erörtert er das ambivalente Verhältnis von Recht und Protest und erklärt, warum bestimmten Protestformen ein utopisches Moment innewohnen kann und weshalb die Wirkung von Protest für die Gestaltung transnationaler politischer Prozesse dennoch nicht überschätzt werden sollte.
Christian Volk ist Professor des Lehrbereichs Theorie der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
Law & Society Podcast, Folge 5 mit Christian Volk: Spotify | Apple Podcast |podcast.de
Susanne Baer über rechtssoziologische Aufklärung
Susanne Baer spricht mit Nahed Samour über die Mobilisierung von Gleichheitsrechten und über das vergleichende Verfassungsrecht als reflexive Kompetenz für die globale Frage, wie weit Gerichte gehen können. Sie versteht Interdisziplinarität als respektvolle Infragestellung der eigenen wissenschaftlichen Position und als Mittel des Dialogs über Fächergrenzen hinweg. Rechtssoziologie bedeutet damit eine „Aufklärung über das Recht", gerade dann, wenn der Rechtsstaat unter Druck gerät.
Susanne Baer ist Richterin des Bundesverfassungsgerichts und Professorin für öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie L. Bates Lea Global Law Professor an der University of Michigan Law School.
Law & Society Podcast, Folge 4 mit Susanne Baer: Spotify | Apple Podcast |podcast.de
Tobias Eule über Soziologie als Rechtswissenschaft
In der dritten Folge des Law & Society Podcasts spricht Tobias Eule mit Valentin Feneberg über Chancen und Herausforderungen der empirischen Rechtsforschung. Mit der Forschungsgruppe Rechtssoziologie am Hamburger Institut für Sozialforschung wurde 2019 ein neuer Ort für einen soziologischen, interdisziplinär informierten Blick auf das Recht gegründet mit dem Ziel, die Wirkung des Rechts auf die soziale Welt besser zu verstehen. Laut Tobias Eule ersetzt die evidenzbasierte Rechtssoziologie keinesfalls die dogmatische Rechtswissenschaft. Vielmehr ergänzen sich beide Zugänge, indem der gemeinsame Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Am Beispiel der Studie „Hinter der Grenze, vor dem Gesetz“ (Hamburger Edition 2020), einer Ethnografie des europäischen Migrationsregimes, veranschaulicht er rechtssoziologische Zugänge und erklärt, wie Recht als Praxis zum Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung werden kann.
Tobias Eule ist Professor für Rechtssoziologie an der Universität Bern und Distinguished Research Fellow am Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS), wo er seit 2019 Forschungsgruppe Rechtssoziologie leitet.
Law & Society Podcast, Folge 3 mit Tobias Eule: Spotify | Apple Podcast |podcast.de
Eddie Bruce-Jones (auf Englisch) on Race and Inequality and the importance of the single case
Eddie Bruce-Jones speaks with Nahed Samour about scholarship on law and race in Germany and internationally. He stresses the importance of studying the single case for equality law, like the example of Oury Jalloh, a Black man who died in police custody in 2005 in Dessau/Germany, and its potential implications for the European Court of Human Rights. Rather than race being an US-centric category, Eddie Bruce Jones considers race a transhistoric and transnational concept that allows us to theorize similarities beyond geography and time. In a comparative as well as law and anthropology perspective, he explains how the concept of race is crucial in order to see how society is centrally structured around inequality.
Dr. Eddie Bruce-Jones is Reader in Law & Anthropology and Deputy Dean of the School of Law at Birkbeck College, University of London.
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Nora Markard über Entgelt(un-)gleichheit und warum das Recht die Empirie braucht
Nora Markard spricht in der ersten Folge des Law & Society Podcasts mit Nahed Samour über Entgeltgleichheit und warum das Recht dringend auf empirische Forschung angewiesen ist, um Gleichheitsrechte einfordern zu können. Anlässlich der Entscheidung des Bundesarbeitsgericht Ende Juni 2020 im Fall einer Journalistin des ZDF nimmt sie das Antidiskriminierungsrecht in den Blick und verortet Fragen der Beweislastumkehr in die materiale Gleichheitsforschung. Die interdisziplinäre Rechtsforschung leiste einen elementaren Beitrag für Theorie und Praxis des Rechts. Um den praktischen Bezug in der juristischen Ausbildung zu stärken, müssten außerdem die Law Clinics an deutschen Universitäten gefördert werden.
Nora Markard ist Professorin für Internationales Öffentliches Recht und Internationalen Menschenrechtsschutz an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Freiheitsrechte.
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