Humboldt-Universität zu Berlin - Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

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Searching for a new "floor" for Law. How the Philosophy of Human Rights (and the Crisis of Legal Positivism) is destined to change the Law.

 

 

Werkstattgespräch am 08.11.2016, mit: 

Guido Croxatto (Berlin),  


Kommentar:

Tim Wihl (Berlin)

 

(Der Vortrag findet auf Englisch, die anschließende Diskussion auf Deutsch statt.)

 

Wie die Philosophie der Menschenrechte (sowie die Krise des Rechtspositivismus) ein Anlass zu einer Veränderung des Rechts  ist.

 

Abstract: In den letzten Jahrzehnten konnten wir feststellen, wie das Recht sich den neuen von der strikt juristischen Reflexion üblicherweise weit entfernten Reflexionsgebieten zugewendet hat, deren Schwerpunkt (fast ausschließlich) die Rechtsphilosophie ist: Law and Economics (Coase, Posner), Law and Literature (Nussbaum, Posner), Law and Sociology (and Sociology of Law), Law and Society (Galanter), Law and Cinema (Frankenberg) sind nur einige Beispiele von diesen neuen interdisziplinären Auffassungen. Nach der Krise des Rechtspositivismus (der Krise des Rechts als konsistentes und gegliedertes System, der Krise des klassischen Vorbilds der normativen Anwendung, der Subsumtion, der – im Rahmen der Krise des Gesetzes als Hauptinstrument des positiven Rechts – erneut der juristischen Argumentation verliehenen Wichtigkeit) hat es einen Aufschwung der Übereinstimmung des Rechts mit anderen sozialen Gebieten und Disziplinen gegeben:  "Law and..." ist eine Tendenz, die das zunehmende Interesse des Rechts widerspiegelt, sich den neuen Auffassungen und Verfahren zuzuwenden. Und zwar hat das Recht einen Schritt getan, den es als Vorbild Mitte des letzten Jahrhunderts, in der Nachkriegszeit, vor der Krise des Rechtspositivismus nicht gewagt hatte, nämlich den Übergang zur interdisziplinären Reflexion. Das Ziel dieser Präsentation besteht darin, die Übereinstimmung des Rechts mit anderen sozialen Disziplinen (wie die Literatur, die Soziologie, die Wirtschaft, die Anthropologie) im Rahmen der Krise des Rechtspositivismus  und der formalen Voraussetzungen, als Teil einer noch größeren Veränderung zu analysieren, die durch ein neues Vorbild von Menschenrechten gekennzeichnet ist und uns dazu veranlasst, anhand des sogenannten „Neokonstitutionalismus“ die Rolle des Staats zu überdenken.

 

Angaben zur Person:

Guido L. Croxatto, LLM (Freie Universität Berlin), LLM (Pontificia Universidad Católica de Chile) hat in Berlin, Buenos Aires und Santiago deChile Philosophie und Jura studiert. Derzeit ist er Promotionsstipendiatan der Freien Universität Berlin. Er arbeitet schwerpunktmäßig in den Bereichen Menschenrechte und Rechtsphilosophie.