Humboldt-Universität zu Berlin - Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

Recht & Ethnologie

 

*Zum Vortrag*
Prozesse der Transnationalisierung des Rechts stehen im Mittelpunkt des Vortrags, der sowohl die Vielfalt von Akteuren der Transnationalisierung als auch von Arenen der Aushandlung thematisieren wird. Zudem werden die Implikationen dieser Entwicklungen für die Demokratie sowie die Ausübung von citizenship rights erörtert. Anhand von empirischen Beispielen aus meiner Forschung zu Indien wird einerseits die Rolle von internationalen Organisationen wie Weltbank und  WTO bei Fragen von Biodiversitätsschutz, Infrastrukturfinanzierung oder geistigen Eigentumsrechten analysiert. Andererseits werden die Dilemmata des listigen Staates im globalen Süden thematisiert, der Adressat von zunehmenden zivilgesellschaftlichen Protesten gegen die Politik der internationalen Organisation ist.

 

*Prof. Dr. Shalini Randeria* ist Rektorin des Institute of Human Science (IWM), Wien und Professorin der Soziologie und Sozialantropologie im Graduate Institute of International and Development Studies, Genf wie auch Gastprofessorin am Social Science Research Centre (WZB), Berlin. Sie war Präsidentin der European Association of Social Anthropologists (EASA) und frühere stellvertretende Vorsitzende des World Council of Anthropological Associations. Sie gehörte der Chefredaktion des Annual Review of Anthropology und ist derzeit Mitglied der Chefredaktion des American Ethnologist. Ferner ist sie Mitglied des Kuratoriums der Central European University (CEU) in Budapest und des Beirats des Higher Education Support Program (HESP) der Open Society Foundation, New York. Außerdem hielt sie die Max-Weber Professur der Universität München inne und war Fellow am Institute of Advanced Study, Berlin und war Senatsmitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Ihre empirischen Forschung fokussierte sich auf Indien mit Blick auf Globalisierung, Ethnologische Staatsforschung, law and policy sowie social movement. Zudem forschte sie zu postkolonialen Theorien und multiple modernities. Ihre Publikationsliste umfasst beispielsweise:
Politics of the Urban Poor, Special Issue of Current Anthropology(2015);

Anthropology: Now and Next (2014);

Border Crossings: Grenzverschiebungen und Grenzüberschreitungen in einer globalisierten Welt (2016);

Jenseits des Eurozentrismus: Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften (2014 erweiterte zweite Auflage);

Critical Mobilities (2013);

Vom Imperialismus zum Empire: Nicht-westliche Perspektiven auf Globalisierung (2009).

 

Kommentiert wird von:

*Prof. Dr. Philipp Dann, LL.M.* ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Schwerpunkte seiner Lehre sind deutsches, europäisches und internationales Öffentliches Recht sowie Verfassungstheorie. Er unterrichtete in Deutschland, Frankreich, Indien, dem Sudan und den Vereinigten Staaten. Philipp Dann war als Gastwissenschaftler an der New York University und der Georgetown University sowie am Max-Planck-Institut für ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg tätig. Professor Dann hat zahlreiche Arbeiten zu Fragen von Recht und Entwicklung sowie zum Recht der Europäischen Union und dem Recht internationaler Organisationen veröffentlicht. Daneben hat er regelmäßig an der Beratung von Regierungen und anderen betroffenen Parteien zu Verfassungsfragen mitgewirkt. Er ist der Herausgeber der Zeitschrift „Verfassung und Recht in Übersee“, welches einen Fokus auf Öffentliches Recht, den globalen Süden und Entwicklungsrecht setzt.