Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Susanne Baer, LL.M.

Jubiläumsfeier 2013

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Zweite Jubiläumsfeier der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte am 18. Februar 2013

 

Am 18. Februar 2013 feierte die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte (HLC-GMR) ihre erfolgreiche, nunmehr über zweijährige Arbeit und ihre institutionelle Verankerung an der Schnittstelle zwischen juristischer Ausbildung und Praxis. Im Festsaal der Humboldt Graduate School kamen das „Clinic-Team“, Expert_innen aus der Menschenrechts- und Antidiskriminierungsarbeit, Wissenschaftler_innen, Studierende und Unterstützer_innen der Humboldt Law Clinic GMR zusammen. Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum inhaltlichen Austausch zwischen Kooperationspartner_innen, Sponsor_innen und Studierenden der Law Clinic, sondern diente zugleich als feierlicher Rahmen für die Verabschiedung der Studierenden des zweiten und dritten Zyklus.

 

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Dr. Sarah Elsuni, Prof. Dr. Beate Rudolf und Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart verfolgen die Präsentation ausgewählter Projekte.

Eröffnet wurde das Programm von Dr. Sarah Elsuni, die den Lehrstuhl für Öffentliches Recht & Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität Berlin vertritt und zusammen mit Karina Theurer, Alexander Klose und Doris Liebscher die Humboldt Law Clinic GMR betreut. Im anschließenden Grußwort würdigte Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart, Vizepräsident für Studium und Internationales, das innovative Lehrkonzept der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte als hervorragendes Beispiel für die gute Kooperation von Wissenschaft und Praxis. Er zeigte sich beeindruckt davon, dass einige Studierende sich gerade wegen der Law Clinic GMR – einem einzigartigen Lehrangebot in Deutschland – für ein Jurastudium an der Humboldt Universität in Berlin entschieden haben. Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, betonte in ihrem Keynote-Vortrag, dass die Ermöglichung des Zugangs zum Recht ein zentraler menschenrechtlicher Auftrag für Jurist_innen ist. Die Studierenden der HLC-GMR, die interdisziplinär und im Team an konkreten Fällen aus der Praxis arbeiten, tragen mit dazu bei, dass dieser Auftrag erfüllt wird und Menschen tatsächlich zu ihrem Recht kommen. Sie selbst lernen dabei, was es heißt, gleiche Rechte in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu erkämpfen und durchzusetzen. Was das bedeutet, beschrieb eine Studierende des aktuellen Zyklus so: „Die Law Clinic führt mir vor Augen, warum ich Rechtswissenschaften studiere - nicht, um Paragraphen zu lernen, sondern um Gesellschaft zu gestalten und meine eigenen Gedanken juristisch zu nutzen, um für die Rechte anderer zu kämpfen."

Die Kooperationspartner_innen des Programms profitieren von der sozialen und juristischen Kompetenz und dem Engagement der Studierenden und des GMR Law Clinic Teams. Aus der gemeinsamen Arbeit entstehen z.B. Rechtsgutachten, Beratungsleitfäden, Klageschriftentwürfe und amicus curiae - Stellungnahmen die von Rechtsanwält_innen, NGOs und Gleichbehandlungsstellen genutzt werden können.

 

 

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Das Team der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte

Die Anwesenden waren von der Vielzahl und Vielfältigkeit der Projekte der HLC GMR beeindruckt, die an Posterwänden im Saal ausgestellt wurden und auf der Webseite der Clinic vorgestellt werden. Zwei der Projekte des zweiten und dritten Zyklus wurden auf der Feier von Absolvent_innen der HLC-GMR präsentiert. Jannis Zöll berichtete von seiner Arbeit für die Rechte behinderter Menschen gGmbH, die er bei der Vorbereitung einer Klage auf Abschluss eines Versicherungsvertrags, der einem sehbehinderten Menschen aus diskriminierenden Gründen verwehrt worden war unterstützte. Er berichtete auch über die Freude, dass die Klage erfolgreich war und verwies auf die Wichtigkeit der Arbeit für künftige Prozesse in anderen Konstellationen. Ponke Danker und Sara Kinsky stellten das gemeinsam mit dem Antidiskriminierungsbüro Sachsen durchgeführte Projekt „Rassistische Einlasskontrollen: Disco-Testings vor Gericht“ vor. Sie hatten dafür ein umfassendes Rechtsgutachten erstellt, dass das Antidiskriminierungsbüro in mehreren Prozessen gegen diskriminierende Clubbetreibende in Leipzig nutzen kann und das grundsätzliche Fragen zur Beweisbarkeit und zum Umfang des Schadensersatzes beantwortet. Beide Projektarbeiten werden demnächst im Rahmen der neuen Working Paper Reihe der HLC GMR publiziert. (Berichte über alle Projekte der Clinic finden Sie unter Abgeschlossene Projekte.)

 

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Freude bei den Studierenden über erfolgreiche Projekte und die Zertifikate

Das erste Working Paper der Clinic wurde ebenfalls auf der Jubiläumsfeier präsentiert. Lisa Hahn und Carla Weinhardt, Absolventinnen des ersten Zyklus "Human Rights" hatten 2011, unter Anleitung durch Nora Markard, Jacqui Zalcberg und Juana Remus sowie unter Mitarbeit von Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e.V. einen Parallelbericht zur Situation intersexueller Menschen in Deutschland für den VN-Ausschuss gegen Folter erstellt.

Im aktuellen Zyklus kooperieren Studierende unter anderem mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte, der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, dem European Center for Constitutional and Human Rights und dem Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung. Dass die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte in aktuellste rechtspolitische Entwicklungen involviert ist, zeigte sich auch daran, dass zwei Studierende des laufenden Zyklus, die zur Zeit für den LSVD ein Gutachten zu adoptionsrechtlichen Fragen bei gleichgeschlechtlichen Familienkonstellationen erstellen, im Anschluss an die Feier in den Nachtzug nach Karlsruhe stiegen, um am nächsten Tag der Verkündung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Sukzessivadoption in Lebenspartnerschaften beizuwohnen.