Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Philipp Dann

'Rechtskulturen in Indien und Europa' und 'Law and Transformation'

Am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung sind zwei Kooperationsprojekte mit indischen Hochschulen angesiedelt, die durch die DAAD-Programme 'A New Passage to India' und 'Deutsch-Indische Partnerschaften' großzügig gefördert werden. Beide Projekte sehen ein Austauschprogramm für Studierende, Promovierende und Lehrende sowie gemeinsame Workshops vor und bauen dabei auf der langjährigen Zusammenarbeit mit vier indischen Universitäten auf. 

 

Lesen Sie hier mehr zu dem Projekt 'Rechtskulturen in Indien und Europa'
Die Steuerung gesellschaftlicher Prozesse zur Erreichung gemeinwohlorientierter Ziele (sei es sozialer Ausgleich, ökologische Transformation, Gleichberechtigung oder Ähnliches) ist das Anliegen jedes Gemeinwesens. Welche Rolle das Recht in diesem Steuerungsprozess spielt, ist abhängig nicht nur vom Inhalt des Rechts, sondern auch (und vielleicht noch entscheidender) von den konkreten Rechts- und auch Rechtswissenschaftskulturen jeder Gesellschaft. Solchen Rechts- und Rechtswissenschaftskulturen in Indien und Deutschland und ihrer Relevanz für die Steuerung gesellschaftlicher Prozesse nachzugehen ist die zentrale Idee eines vielschichtigen Kollaborationsprojekts, das seit Juli 2019 am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung durchgeführt und vom DAAD umfangreich gefördert wird. Fast vier Jahre lang wird das Projekt den Austausch von Studierenden, Promovierenden und das gemeinsame Lehren zwischen der HU und drei indischen Partneruniversitäten ermöglichen und als Rahmen für einen vielstimmigen Forschungs- und Verständigungsprozess nutzen.
Das Projekt knüpft an langjährige Kooperationen mit drei indischen Universitäten an und wurde in enger Zusammenarbeit mit ihnen ausgearbeitet: der Azim Premji University in Bangalore, der National Law University Delhi und der Jindal Global Law School im Umland von Delhi. Die drei Universitäten sind besonders attraktive Partnerinstitutionen, weil sie einen interdisziplinären Ansatz in ihrer Rechtsausbildung und Forschung verfolgen.

Das gemeinsame Projekt soll den Austausch zwischen der indischen und deutschen Rechtswissenschaft inhaltlich vorantreiben, personell erweitern und institutionell verstetigen. Es schafft Formate, die es für den wissenschaftlichen Austausch mit anderen Ländern längst gibt. Dazu fußt es auf vier Säulen: einem Austauschprogramm, das Studierende, Promovierende und Lehrende an die HU einlädt und Studierenden und Promovierenden der HU mehrmonatige Forschungsaufenthalte an den indischen Partnerinstitutionen ermöglicht; jährlichen Workshops an einer der vier Partneruniversitäten; der Entwicklung und Unterrichtung gemeinsamer Lehrmodule und schließlich einem Postdoc-Forschungsprojekt, das sich vergleichend mit Rechtswissenschaftskulturen in Indien und Europa auseinandersetzt.  

   

Lesen Sie hier mehr zu dem Projekt 'Law and Transformation'
Das Recht steuert gleichermaßen gesellschaftlichen Wandel und muss sich diesem anpassen. Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, von Globalisierung, Digitalisierung und technologischem Fortschritt über den Klimawandel, Migrationsbewegungen und zivilem Protest bis hin zu globalen Pandemien fordern auch Veränderungen des Rechts ein. Die im Juli 2020 begonnene Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für öffentliches Recht und Rechtsvergleichung (Prof. Dr. Philipp Dann) und der National Law School of India University (NLSIU) im südindischen Bangalore möchte sich mit den vielfältigen Fragen zur Transformation des Rechts und durch das Recht auseinandersetzen. Das Projekt „Law and Transformation: Opening Conversations between India and Germany” wird bis 2024 umfangreich durch den DAAD und die indische University Grants Commission gefördert. In seiner interdisziplinären und vergleichenden Auseinandersetzung mit dem Recht in Indien, Deutschland und Europa, lässt das Projekt einen Fokus auf ganz verschiedene Rechtsbereiche zu – vom Wirtschaftsrecht über das Wettbewerbs- und Regulierungsrecht, das Umweltrecht bis hin zu Fragen nach Demokratie, Föderalismus und Menschenrechten.

Zum einen möchte es die Indienkompetenz in der deutschen Rechtswissenschaft und die Deutschlandkompetenz in der indischen Rechtswissenschaft fördern. Ziel ist es, Wissenschaftler:innen dazu anzuregen, in ihrer Arbeit die herkömmlichen wissenschaftlichen Pfade zu verlassen und neue Länder und Rechtssysteme in den Blick zu nehmen. Für deutsche Studierende, Promovierende und Postdocs bedeutet dies, die nach wie vor hartnäckige Fixierung auf Europa zu durchbrechen und den Blick nach Indien – und vielleicht darüber hinaus auf den globalen Süden als Ganzes – zu richten. Indische Nachwuchswissenschaftler:innen sollen dazu animiert werden, als Vergleichsgegenstand in der Rechtswissenschaft und als Ort für potentielle Forschungs- und Studienaufenthalte nicht nur die USA und die Commonwealth-Länder in Betracht zu ziehen, sondern Deutschland als attraktiven Wissenschaftsstandort und das deutsche und europäische Recht als interessanten Forschungs- und Vergleichsgegenstand zu begreifen.

Weiterhin möchte das Projekt durch seine interdisziplinäre Herangehensweise und einen transnationalen Dialog auf Augenhöhe innovative Forschung produzieren. Deutsche wie indische Forschende sollen sich als Teil des Projektes nicht nur mit dem jeweils fremden Rechtssystem befassen, sondern immer wieder auch kritisch über das eigene Rechtssystem reflektieren und durch den Blick von außen dazu angeregt werden, die historisch-kontextuelle Bedingtheit des eigenen Systems klarer zu erkennen sowie internationale Interdependenzen besser zu begreifen. Insgesamt soll das Projekt also die Forschungslandschaft als solche in Deutschland und Indien verändern und zwar zum einen in Hinblick auf eine thematische Neuausrichtung und zum anderen in Hinblick auf methodische Vorgehensweisen.

Letztlich soll das Projekt den Ausbau der internationalen Kooperationen der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität weiter vorantreiben. Das Projekt zielt auf die Verstetigung nachhaltiger Beziehungen ab und möchte Netzwerke aufbauen und Produkte (in Form von Publikationen und Lehrmodulen) hinterlassen, auf die Forschende wie Lehrende auch nach Ende des Förderzeitraums zurückgreifen können.

Zur Verwirklichung dieser Ziele fußt das Projekt auf drei zentralen Säulen. Geplant sind zum einen regelmäßig stattfindende Austauschprojekte für Studierende, Promovierende, Postdocs und Lehrende zwischen Berlin und Bangalore. Zweitens plant das Projekt die Ausweitung des Lehrangebotes zum indischen Recht an der Humboldt-Universität , sowohl durch Lehrende der HU als auch durch Gastdozent:innen von der NLSIU. Hier ergänzt das neue Projekt bereits bestehende Ansätze zur Auseinandersetzung mit dem indischen Recht, die den Blick für Rechtstraditionen und Rechtsstrukturen außerhalb des globalen Nordens öffnen. Drittens ist die Ausrichtung zweier Workshops für Nachwuchswissenschaftler:innen der HU und der NLSIU geplant, die 2022 in Berlin und 2023 in Bangalore stattfinden werden und Doktorand:innen und Postdoktorand:innen eine Gelegenheit bieten, ihre rechtsvergleichenden Arbeiten vor einem interdisziplinären deutsch-indischen Publikum vorzustellen und mit diesem zu diskutieren. Ausschreibungen für alle geplanten Projekte und Hinweise zu Veranstaltungen werden auf der Website des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung bekanntgegeben. 

 

Die wissenschaftliche und organisatorische Koordination hatte Dr. Tanja Herklotz von 2019 bis 2023 inne. Sie wurde dabei von den studentischen Hilfskräften Dillon Davis, Franziska Duda, Louisa Hattendorff und Danae Zolotas unterstützt. Seit 2024 ist Meret Trapp Projektleiterin.

 


Aktuelles 

 

Symposium 'Casting Light on Kashmir' auf dem Verfassungsblog:

In Kooperation mit dem Verfassungsblog hat der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung das Blogsymposium 'Casting Light on Kashmir' veranstaltet.

Kashmir, eine Region im Himalaya-Gebirge, ist eine der am stärksten militarisierten Gebiete der Welt. Während die Region Kaschmir, die Teil des indischen Nationalstaates ist, bis 2019 einen halbautonomen Status hatte, hat die indische Regierung am 5. August 2019 diesen Sonderstatus durch die Aufhebung von Artikel 370 der indischen Verfassung beendet und die Region in zwei separate Unionsterritorien umgewandelt, die nun von der Zentralregierung kontrolliert werden. Das Symposium setzt sich kritisch mit einigen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen im indisch verwalteten Kaschmir auseinander - und wirft ein Licht auf eine Region, die in der Rechtsvergleichung und im Völkerrecht oft übersehen wird. 

Dr. Tanja Herklotz, die Koordinatorin der deutsch-indischen Forschungsprojekte des Lehrstuhls, hat für den Verfassungsblog eine Einführung in die Thematik mit dem Titel 'Kashmir in Turmoil' verfasst.

 


Bisherige Veranstaltungen

 

Studierendenaustausch mit der Partneruniversität NLS im Frühjahr 2024

Auch im Jahr 2024 hatten Studierende während der vorlesungsfreien Zeit die Möglichkeit, an einem zweimonatigen Austausch mit der National Law School of India University teilzunehmen, der von dem Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung der Humboldt-Universität zu Berlin organisiert wurde. Reise- und Aufenthaltskosten wurden vollständig über DAAD-finanzierte Stipendien gedeckt. Unsere Stipendiat:innen haben ihre Erfahrungen in ausführlichen Berichten festgehalten, die Sie hier lesen können.

 

Studienaufenthalte an indischen Partneruniversitäten im Frühjahr 2023:

Für die vorlesungsfreie Zeit im März und April 2023 hat der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung der Humboldt-Universität zu Berlin erneut Studierenden der Rechtswissenschaft angeboten, einen Studienaufenthalt an der National Law School of India University oder Azim Premji University (beide in Bangalore) zu absolvieren. Reise- und Aufenthaltskosten wurden vollständig über DAAD-finanzierte Stipendien gedeckt. Unsere Stipendiat:innen haben ihre Erfahrungen in ausführlichen Berichten festgehalten, die Sie hier (für die National Law School) und hier (für die Azim Premji University) lesen können.

 

Vierter Young Scholars' Workshop:

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Im März 2023 veranstaltete der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtvergleichung zusammen mit seinen vier indischen Partneruniversitäten, der National Law School of India University, der Jindal Global Law School, der Azim Premji University und der National Law University Delhi den vierten Young Scholars' Workshop - erstmals seit 2020 wieder in Präsenz.

Auf dem Campus der National Law School im Südwesten Bangalores konnten die Teilnehmenden ihre Promotionsprojekte vorstellen und konstruktives Feedback von insgesamt 17 Doktorand:innen und 3 Professor:innen erhalten. In drei Kleingruppen wurde dann vertieft über Rechtsvergleichung und -dogmatik sowie Rechtstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung diskutiert.

Besonderer Dank gilt den Organisatorinnen der indischen Seite, Prof. Dr. Aparna Chandra und Preeti Pratishruti Dash, sowie dem freundlichen und hilfsbereiten Personal der National Law School.

 

Studienaufenthalte an indischen Partneruniversitäten im Frühjahr 2022:

Nach zwei Jahren Pandemie hat der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung der Humboldt-Universität zu Berlin erneut Studierenden der Rechtswissenschaft angeboten, einen Studienaufenthalt an der National Law University in Delhi oder der National Law School in Bangalore zu absolvieren. Reise- und Aufenthaltskosten wurden über ein DAAD-Stipendium abgedeckt. Im Februar und März 2022 war es dann so weit und zwei Studierende der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sind für Studienzwecke nach Delhi und sieben Studierende nach Bangalore gereist. Unsere Stipendiat:innen haben ihre Erfahrungen in ausführlichen Berichten festgehalten. Hier finden Sie die Erfahrungsberichte der Gasthörenden an der NLUD und hier die Erfahrungsberichte der Gasthörenden an der NLS. Die Ausschreibung und weiterführende Informationen zum Aufenthalt finden Sie hier.

 

Dritter Young Scholars' Workshop:

Im Februar 2022 veranstaltete der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtvergleichung zusammen mit seinen vier indischen Partneruniversitäten, der National Law School of India University, der Jindal Global Law School, der Azim Premji University und der National Law University Delhi den dritten von insgesamt vier jährlich stattfindenden Young Scholars' Workshops. Aufgrund der anhaltenden Covid-19 Pandemie fand der Workshop erneut digital statt und ermöglichte den Doktorand:innen trotzdessen ihre Projekte vorzustellen und konstruktives Feedback von insgesamt 22 Doktorand:innen und 10 Professor:innen und Postdocs zu erhalten. In drei Kleingruppen wurde unter anderem über Rechtsvergleichung und Völkerrecht, Dogmatik und Rechtsphilosophie sowie interdisziplinäre Rechtsforschung diskutiert. Besonderer Dank gilt den externen Kommentator:innen sowie Prof. Chandra, Prof. Dann und Dr. Herklotz für die Moderation der zweitägigen Veranstaltung.

Hier finden sie eine Liste der Teilnehmenden und deren Kurzbiografien
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Gruppe 1 "Rechtsvergleichung und Völkerrecht" Teilnehmende: Prof. Dr. Philipp Dann (HU), Maxim Bönnemann (Verfassungsblog), Shashank Mohan (NLUD), Claudia Kolarski (HU), Neeraj Grover (APU), Thilo Herbert (HU), Anmol Diwan (JGLS), Hamsini Marada (JGLS), Anuj Bhuwania (JGLS), Kalika Mehta (Hamburg)

YSWgroup2Gruppe 2 "Rechtsdogmatik und -philosophie" Teilnehmende: Prof. Dr. Aparna Chandra (NLSIU), Saifuddin Patel (JGLS), Vikram Narayan (HU), Radhika Chitkara (NLSIU), Ira Chadha-Sridhar (Cambridge), Gabriel Noll (HU), Dr. Gautam Bhatia (Oxford/SCRIPTS), Jahnavi Sindhu (HU), Prof. Dr. Pritam Baruah (BML Munjal), Prof. Dr. Arun K. Thiruvengadam (NLSIU), Dr. Amal Sethi (Hamburg), Prof. Dr. Sitharamam Kakarala (APU)

YSWgroup3Gruppe 3 "Interdisziplinäre Rechtsforschung" Teilnehmende: Dr. Tanja Herklotz (HU), Varsha Aithala (APU), Gwinyai Machona (HU), Jasoon Chelat (NLSIU), Ankita Gandhi (HU), Nikita Samarnath (NLUD), Guneet Kaur (HU), Madhavi Singh (NLSIU), Kanad Bagchi (MPIL), Prof. Dr. Anup Surendranath (NLUD), Dr. Shrimoyee Ghosh (APU)

 

Digitaler Studierendenaustausch 2021 mit indischen Partneruniversitäten

Im Sommersemester 2021 hat der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung gemeinsam mit der National Law University Delhi (NLUD) und der National Law School of India University (NLSIU) Bangalore erstmals ein digitales Studierenden-Austauschprogramm organisiert. Ausgewählte Studierende der beteiligten Universitäten haben an einem speziell für das Programm konzipierten Seminar zur Verfassungsvergleichung teilgenommen, das von Prof. Dr. Philipp Dann und Prof. Dr. Aparna Chandra geleitet wurde und einen Schwerpunkt auf den Vergleich zwischen dem indischen und dem deutschen Verfassungsrecht gelegt hat. Sofern es die Situation zulässt, können die Teilnehmer:innen des Programms in der zweiten Jahreshälfte nach Delhi / Bangalore, bzw. Berlin reisen. 

Zwei Seminarteilnehmende auf deutscher Seite haben einen Seminarbericht geschrieben, den Sie hier einsehen können.

 

Zweiter Young Scholars' Workshop: 

DAAD_YSW_2021-02-26.pngIm Februar 2021 veranstaltete der Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtvergleichung zusammen mit seinen vier indischen Partneruniversitäten, der National Law School of India University, der Jindal Global Law School, der Azim Premji University und der National Law University Delhi den zweiten von insgesamt vier jährlich stattfindenden Young Scholars' Workshops. Aufgrund der Corona Pandemie fand der Workshop dieses Jahr digital statt und bot Doktorand:innen eine Plattform, um ihre Projekte vorzustellen und inhaltliches wie methodisches Feedback von den insgesamt 17 Doktorand:innen und neun Professor:innen und Postdocs zu erhalten. Neben dem internationalen Wissensaustausch konnten sich die Doktorand:innen im Rahmen von Skills Sessions in Kleingruppen austauschen und von der Expertise der verschiedenen Professor:innen profitieren, ihr wissenschaftliches Netzwerk ausbauen und ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten schärfen. Themenkomplexe, die diskutiert wurden, betrafen das erfolgreiche Promovieren, das Publizieren von wissenschaftlichen Arbeiten, den Auf- und Ausbau von Netzwerken und die Work-Life-Balance in Zeiten der Pandemie. Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zweier Teilnehmender über den Workshop. 

Hier finden Sie eine Liste der Teilnehmenden und deren Kurzbiografien
Ankita Gandhi, Ira Chadha, Kanika Jamwal, Jasoo Chelat, Varsha Aithala, Vidya Ann Jacob, Neeraj Grover, Kanika Gauba, Maitreyi Misra, Shreya Rastogi, Neetika Vishwanath, Gwinyai Machona, Jahnavi Sindhu, Thilo Herbert, Claudia Kolarski, Gabriell Noll, Vikram Narayan. Die Kurzbiografien der Teilnehmer:innen finden Sie hier. 

 

 

Studien- und Forschungaufenthalt in Indien 2020: Im Wintersemester 2019/2020 bot die juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin erstmals Studierenden und Promovierenden an, einen Studien-/ bzw. Forschungsaufenthalt an der Jindal Global Law School in Indien zu absolvieren. Reise- und Aufenthaltskosten wurden über ein Stipendium abgedeckt. Im Februar bis März 2020 war es dann so weit und fünf Studierende und ein Promovierender der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sind für Studien- und Forschungszwecke an die Jindal Global Law School in Sonipat gereist. Unsere Stipendiat:innen haben ihre Erfahrungen in ausführlichen Berichten festgehalten. Hier finden Sie die Berichte der Studierenden, hier den des Promovierenden. Die Ausschreibung und mehr Informationen zum Aufenthalt finden Sie hier.

 

YSW_2020Young Scholars' Workshop „Law & Transformation“: 

Vom 19. bis 21. Februar 2020 fand ein Workshop zum Thema „Law & Transformation“ an der Humboldt-Universität zu Berlin statt, an dem junge Forscher:innen der Humboldt-Universität zu Berlin, der National Law University Delhi, der Azim Premji University in Bangalore und der Jindal Global Law School in Sonipat teilnahmen. Der Workshop hatte zum Ziel, den akademischen Austausch zwischen europäischen und indischen Forscher:innen zu stärken und das Verständnis über europäische und indische Rechtssysteme zu vertiefen. Hier finden Sie einen ausführlichen Erfahrungsbericht eines Workshopteilnehmers. 

 

Panel Discussion zu „Democratic Decay and Resilience in Europe and India“: Im Rahmen des Workshops fand am 20. Februar 2020 eine öffentliche Panel Discussion zu "Democratic Decay and Resilience in Europe and India" statt. Es diskutieren Aparna Chandra (NLU Delhi), Arun Thiruvengadam (APU Bangalore), Anna-Bettina Kaiser (HU Berlin) und Max Steinbeis (Verfassungsblog). 

 

Vortrag von Pritam Baruah zu „Reasoning with Values: Constitutional Values in the Supreme Court of India“: Der Co-Organisator des Young Scholar's Workshops und Professor an der Jindal Global Law School in Sonipat (Indien) Pritam Baruah hilt zudem am 13. Februar 2020 einen Vortrag zu „Reasoning with Values: Constitutional Values in the Supreme Court of India“. 

Hier können Sie das Abstract zum Vortrag von Pritam Baruah lesen.
Abstract: Constitutional courts routinely apply moral and political values in judicial decisions. Application of values by courts has invited scholarly skepticism primarily rooted in the vagueness of values. In its severest forms, skeptics suggests that moral and political values are smokescreens for subjective judicial preferences. So much so that scholars justify the giving of shallow judicial reasons on values, and some suggest that reasoning with values should be left to more democratic forums. In this lecture I argue, through Indian examples, that such suggestions are premature despite justified skepticism. The question of reasoning with values primarily involves epistemological questions that too easily cave into institutional ones. Through the Indian experience with human dignity and privacy, I propose that though not an exception, the Indian case severely highlights the problem of reasoning with values. Even celebrated decisions raise troubling questions on the justificatory front. The court uninhibitedly speculates on the content of human dignity, sometimes offers scant justifications for conclusions, and even when employing diverse interdisciplinary materials overlooks contradictions between them. These reasons call for legal scholars to closely engage with epistemological questions of content-determination of values that can guide judicial decisions. The paradigmatic view here in contemporary Anglo-American legal theory is Ronald Dworkin’s: that values are united in a web and mutually determine their content. Dworkin’s work has heavily influenced the Supreme Court of India. I argue that Dworkin’s view on values is a problematic holist one that cannot guide decision-makers. Alternatively, I propose that courts must break out from the web of values, as sometimes they already do, to a ‘world of instances’, to transparently and justifiably determine the content of values.