Dr. Luke Dimitrios Spieker, Maîtrise en droit (Paris), LL.M. (London)
Postdoktorand am DFG-Graduiertenkolleg DynamInt seit Mai 2024
Forschungsprojekt: Dynamics of Belonging: Der Wandel des Staatsangehörigkeitsrechts unter dem Einfluss der europäischen Integration
Vita
Dr. Luke Dimitrios Spieker forscht seit Mai 2024 bei DynamInt zu vielfältigen Fragen des Verfassungs-, Europa- und Völkerrechts. Daneben ist er Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Seine bisherigen Schwerpunkte liegen auf dem Schutz europäischer Werte, dem Schutz nationaler Verfassungsidentitäten sowie dem Dialog von europäischen und nationalen Gerichten. In einer neuen Forschungslinie konzentriert er sich auf den Wandel des nationalen Staatsangehörigkeitsrechts unter dem Einfluss des Unionsrechts.
Dimitri Spieker studierte Rechtswissenschaften im Rahmen der European Law School. 2016 absolvierte er sein erstes Staatsexamen (Fakultätspreis) und erwarb danach eine Maîtrise en droit an der Université Panthéon-Assas in Paris (Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule) und einen LL.M. am King’s College in London (David D. Cameron Memorial Prize). Im Anschluss arbeitete er als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Während des Studiums und der Promotion wurde er durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Forschungsaufenthalte führten ihn u.a. an das European University Institute. 2022 wurde er bei Armin von Bogdandy mit einer Arbeit zur gerichtlichen Durchsetzung der Unionswerte promoviert. Die Arbeit wurde mit dem Wilhelm-Bender Dissertationspreis, der Otto-Hahn-Medaille und dem UACES Best Book Prize 2024 ausgezeichnet. Danach absolvierte Dimitri Spieker sein Rechtsreferendariat am Kammergericht u.a. mit Stationen beim Bundesjustizministerium (Referat IV A 3, Verfassungsgerichtsbarkeit), bei Redeker Sellner Dahs und im juristischen Dienst der Kommission (Team des stellv. Generaldirektors). Im November 2023 legte er sein zweites Staatsexamen ab.
Zu den wichtigsten Veröffentlichungen von Dimitri Spieker zählen seine 2023 erschiene Monographie EU Values Before the Court of Justice (Oxford University Press) sowie Studien zum transformativen Konstitutionalismus am Europäischen Gerichtshof (Columbia Journal of European Law), zum Schutz der Unionswerte (German Law Journal, Common Market Law Review and European Constitutional Law Review), zu Identitätskontrollen in den Mitgliedstaaten (Common Market Law Review) und zum Vorrang des Unionsrechts (Common Market Law Review). Seine Forschung wurde mit dem Common Market Law Review Prize for Young Academics sowie mit einer Honouranle Mention beim Ius Commune Prize ausgezeichnet.
Seine Expertise ist auch jenseits der Wissenschaft bei nationalen und europäischen Institutionen gefragt. Daneben berät Dimitri Spieker verschiedene NGOs, wie RECLAIM oder das Helsinki Committee.
Forschungsinteressen
- Grundlagen des öffentlichen Rechts (insbesondere Verfassungsrecht)
- Grundlagen des Unionsrecht (insbesondere seine verfassungsrechtlichen Dimensionen)
- Interaktion von nationalem und Unionsrecht
- Staatsangehörigkeitsrecht
Aktuelle Publikationen (Auswahl)
vollständiges Publikationsverzeichnis Stand 01/2025
- Spieker, Luke Dimitrios, EU Values Before the Court of Justice. Foundations, Potential, Risks, Oxford University Press, 2023 (zum Buch - open access)
- Spieker, Luke Dimitrios, Die Verfassungsprinzipien, in: Jürgen Bast und Armin von Bogdandy (Hrsg.), Unionsverfassungsrecht. Eine Neubestimmung anhand der Grundlagen im EU-Vertrag (Baden-Baden: Nomos, 2024), S. 123-178 (zusammen mit Armin von Bogdandy) (zum Beitrag - open access)
- Spieker, Luke Dimitrios, Bonds without Belongin? The genuine link in international, union, and nationality law, Yearbook of European Law 43 (2024) (first view) (mit Ferdinand Weber) (zum Beitrag - open access)
- Spieker, Luke Dimitrios, Rethinking primacy’s effects: On creating, avoiding and filling legal vacuums in the national legal system, Common Market Law Review 61 (2024), 913-958 (mit Mathieu Leloup) (zum Beitrag)
- Spieker, Luke Dimitrios, Transformative Constitutionalism in Luxembourg? How the Court can Support Democratic Transitions, Columbia Journal of European Law 29 (2023), 65-92 (mit Armin von Bogdandy) (zum Beitrag - open access)
- Spieker, Luke Dimitrios, The conflict over the Polish disciplinary regime for judges – an acid test for judicial independence, Union values and the primacy of EU law, Common Market Law Review 59 (2022), 777-812 (zum Beitrag)
- Spieker, Luke Dimitrios, Werte, Vorrang, Identität: Der Dreiklang europäischer Justizkonflikte vor dem EuGH, Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht 33 (2022), 305-313 (zum Beitrag)
- Spieker, Luke Dimitrios, Framing and managing constitutional identity conflicts: On how to stabilize the modus vivendi between the Court of Justice and national constitutional courts, Common Market Law Review 57 (2020), 361-398 (zum Beitrag)
- Spieker, Luke Dimitrios, Breathing Life into the Union’s Common Values: On the Judicial Application of Article 2 TEU in the EU Value Crisis, German Law Journal 20 (2019), 1182-1213 (zum Beitrag - open access)