Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer

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Die erste Jubiläumsfeier der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte am 30. Januar 2012 

 

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Am 30. Januar 2012 feierte die Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte (GMR) ihr erfolgreiches, nunmehr über einjähriges Bestehen. Im Festsaal der Humboldt Graduate School kamen das „Clinic-Team“, Expert_innen aus der Menschenrechts- und Antidiskriminierungsarbeit, Wissenschaftler_innen, Studierende und Unterstützer_innen der Humboldt Law Clinic GMR zu einem abwechslungsreichen und informativen Programm zusammen. Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum inhaltlichen Austausch zwischen Kooperationspartner_innen, Bild_Jubiläumsfeier_2Sponsor_innen und Studierenden der Law Clinic , sondern diente zugleich als feierlicher Rahmen für die Verabschiedung der Studierenden des ersten Zyklus „Human Rights“.

Eröffnet wurde das Programm von Dr. Sarah Elsuni, die seit einem ¾ Jahr den Lehrstuhl für Öffentliches Recht & Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität Berlin vertritt und zusammen mit Karina Theurer, Alexander Klose und Jaqui Zalcberg, LL.M. die Law Clinic GMR betreut. Schon in ihren Begrüßungsworten klang an, dass diese Feier den Start für eine wiederkehrende Veranstaltung setzt: zukünftig wird die Humboldt Law Clinic GMR einmal im Jahr einladen, um ihr zum einen ihr eigenes Bestehen in Kooperation mit Projekten und Partner „aus der Praxis“ sowie zum anderen die erfolgreichen Absolvent_innen der jeweiligen Clinic-Zyklen zu feiern und damit natürlich wieder auch Raum zum Austausch, Kennenlernen und Vernetzen zu bieten.                   

Bild_Jubiläumsfeier_3Das anschließende Großwort richtete Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart, Vizepräsident für Studium und Internationales der Humboldt-Universität zu Berlin, an die Anwesenden. Er würdigte das innovative Lehrkonzept der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte als hervorragendes Beispiel für die gute Kooperation von Wissenschaft und Praxis. Als Literaturwissenschaftler führte er die Brotstudenten Schillers´ an und betonte, dass die Teilnehmenden der Law Clinic mit diesen wenig gemeinsam hätten und viel eher den von Schiller als positiven Gegenpol gegenübergestellten philosophischen Köpfen glichen. So war es auch nur konsequent, dass er der Humboldt-Law-Clinic „mindestens 100“ folgende Festveranstaltungen prophezeite und sich sichtlich für dieses erfolgreiche Projekt begeistern konnte.

Für die Keynote-Speech konnte die Richterin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M. gewonnen werden, die zusammen mit Dr. Nora Markard und Bild_Jubiläumsfeier_4Jacqui Zalcberg die Humboldt Law Clinic ins Leben gerufen hat. Bevor sie mit ihrem Vortrag zu dem Thema „Doing Fundamental Rights“ inhaltliche Impulse setzte, würdigte auch sie die Arbeit des Teams der Law Clinic. Die Veranstaltung vermittele ihr ein gewisses Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“, das sie auf den zukünftigen Jubiläumsfeiern dann auch den jeweiligen Teilnehmenden dieses Projekts wünsche.

Bild_Jubiläumsfeier_5In ihrer Rede betonte Prof. Dr. Baer den prozesshaften Charakter von Grund- und Menschenrechten, welche gerade durch das „Doing“ permanent auf vielfältige Weise und oft sogar ohne Bewusstsein ihrer Relevanz angewandt und aktualisiert würden. Exemplarisch unter Gender-Gesichtspunkten ausgeführt verwies sie dabei auf alltägliche Formen des „Doing Fundamental Rights“ und eröffnete auf diese Weise sicherlich für die eine oder den anderen Gast eine neue Perspektive dieses sensiblen Themenkomplexes „Grund- und Menschenrechte“.

Stellvertretend für die abgeschlossenen Projekte des ersten Zyklus der Humboldt Law Clinic GMR wurden zwei Projekte präsentiert. Thilo Nonne, ein Studierender des erstens Zyklus, verwies neben seinen positiven Erfahrungen auch darauf, welche Herausforderungen und auch Enttäuschungen in der tatsächlichen Arbeit mit Menschenrechten stellen können und inwiefern die Erwartungen eines Studierenden nicht immer mit den tatsächlich gemachten Erfahrungen in der Praxis in Einklang zu bringen sind.

Bild_Jubiläumsfeier_8Die Präsentation von Dr. Nora Markard des im Rahmen der Clinic GMR mit fachlicher Unterstützung durch Juana Remus erarbeiteten Parallelberichts zum aktuellen Staatenbericht der Bundesregierung im Rahmen der Anhörung vor dem Anti-Folter-Ausschuss der Vereinten Nationen (CAT) stellte unter Beweis, dass die Arbeiten der Studierenden der Humboldt Law Clinic gerade nicht – wie in der juristischen Ausbildung allzu oft der Fall - „für die Schublade“ bestimmt sind. Der Vortrag machte eindrucksvoll deutlich, weshalb sich das Lehrkonzept der Humboldt Law Clinic GMR so deutlich von vielen anderen, oft nur theoretischen „Anwendungstrainings“ juristischen Wissens unterscheidet. Die Arbeit der Law Clinic GMR war Teil der Anhörung im Rahmen der Berichtsverfahren vor dem Anti-Folter-Ausschuss in Genf, welcher in seinen Anmerkungen einige der Anregungen aus dem erstellten Schattenbericht berücksichtigte.

Bild_Jubiläumsfeier_9Da der Zyklus Grund- und Menschenrechte jedoch nicht nur aus diesen zwei Projekten bestand, sorgten sechs Posterwände mit Übersichten zu den jeweiligen Studierenden und Kooperationspartner_innen, dem Projektinhalt sowie den Ergebnissen für eine umfassende Information der interessierten Gäste.

Den Schluss der gelungenen Veranstaltung markierte die feierliche Übergabe der Zertifikate an die Studierenden des ersten Zyklus Grund- und Menschenrechte, die dann zusammen mit allen anderen Anwesenden der Festversammlung zum informellen, aber nicht minder interessanten Teil übergingen und den Abend ausklingen  ließen.

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Veranstaltungsberichte aus Perspektive von Studierenden der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte finden Sie hier.