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HUCELL: Prof. Olivier Beaud am 5. Dezember 2022


 
Das Graduiertenkolleg DynamInt lädt herzlich zum Vortrag von Prof. Olivier Beaud (Université Paris 2 Panthéon-Assas) am Montag, den 5. Dezember 2022, um 18 Uhr c.t. in Raum E 42 am Bebelplatz 2 (BE 2) ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Humboldt Comparative and European Law Lectures (HUCELL) statt. 
 
Der Titel des Vortrags lautet:

 

„Le pacte fédératif" 

 

Im Vortrag stellt Olivier Beaud sein Buch „Le pacte fédératif. Essai sur la constitution de la Fédération et sur l'Union européenne” (Dalloz, 2022) vor. Das Buch knüpft an sein vor 15 Jahren erschienenes Buch „Théorie de la Fédération“ an und fragt nach der Rechtsgrundlage der Föderation. Er vertritt die These, dass diese Grundlage am besten als Bundesvertrag beschrieben werden kann, der weder eine Verfassung noch ein Vertrag im üblichen Sinne ist.

Das Buch versucht aus verschiedenen Perspektiven – der Verfassunggebung, der Rechtsdogmatik und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Föderationsverfassung – zu zeigen, dass sich die Verfassung einer Föderation deutlich von einer Einheitsverfassung (unitary constitution) unterscheidet und deren Gleichsetzung willkürlich ist. Dies setzt gleichzeitig voraus, dass sich Föderation und Staat in ihrer Natur unterscheiden und dass föderatives Recht autonom ist. Der „pacte fédératif“ dient letztlich der Einordnung der EU-Verträge: Nach Olivier Beaud ähneln sie in vielerlei Hinsicht einem „pacte fédératif“, unterscheiden sich aber auch erheblich, da sie weder ein politischer noch ein existenzieller Verfassungsvertrag sind und auch nicht sein wollen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Olivier Beaud ist Professor für Öffentliches Recht an der Universität Panthéon-Assas (Paris II). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im französischen und vergleichenden Verfassungsrecht, in der allgemeinen Staatslehre und der Rechtsphilosophie. Er ist Autor mehrerer vielfach ausgezeichneter Bücher, unter anderem „Théorie de la Fédération" (PUF, 2007). Zuletzt erschienen „La République injuriée : histoire des offenses au chef de l'État de la IIIe à la Ve République" (PUF, 2019) und „Le savoir en danger : menaces sur la liberté académique" (PUF, 2021). Er war von unter anderem Mitglied des Institut Universitaire de France und der Jury für die Professuren des öffentlichen Rechts (jury du concours d’agrégation). Von 2001 bis 2006 war er stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch in Berlin und von 2007 bis 2019 Direktor des Institut Michel Villey pour la culture juridique et la philosophie du droit in Paris.

 

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung an paula.stamm.1@hu-berlin.de.