HUCELL: 03. Juli 2024, Prof. Franco Ferrari (NYU)
Am 03. Juli 2024 fand die HUCELL-Rede von Prof. Dr. Franco Ferrari (NYU) zum Thema „National International Commercial Arbitration“ statt. In seiner Rede bestritt Prof. Ferrari die These, dass es ein einheitliches Konzept internationaler Handels-Schiedsgerichtbarkeit gäbe. Er stellte fest, dass die Schiedsgerichtsbarkeit von Natur aus an unterschiedliche nationale Rechtssysteme gebunden sei. Jedes Schiedsgerichtsverfahren sei schlussendlich national, da die unterschiedlichen Bestandteile eines Verfahrens, wie insbesondere der Sitz des Schiedsgerichts, durch spezielle nationale Regeln bestimmt werden.
Des Weiteren kritisierte Prof. Ferrari die Vorstellung einer „vollständigen Delokalisierung“ in Form einer vollständigen Unabhängigkeit der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit von nationalen Rechtsordnungen und betonte, dass sich diese bisher nicht hat umsetzen lassen. Sogar in Fällen augenscheinlich national völlig "autonomer" Schiedsgerichtsbarkeit — wie bei der Vollstreckung von andernorts nichtigen Schiedssprüchen — handeln rein nationale Akteure.
Im Anschluss an die Rede gab es eine zustimmende Diskussionsrunde.
Die Vorlesung wurde von einem zweitägigen Doktorandenseminar in der Wengler-Bibliothek begleitet, bei dem sich Professor Ferrari mit den Forschung der DynamInt Kollegiaten auseinandersetzte und die vorgestellten Ergebnisse diskutierte. Der erste Nachmittag war dem Schiedsverfahrensrecht und der Rechtsvergleichung gewidmet. Der zweiten Tag stand unter dem Thema Streitbeilegung und internationales Privatrecht.