Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Florian Jeßberger

Lehre | Lehrstuhl Jeßberger | Sommersemester 2022

Im Sommersemester 2022 bietet der Lehrstuhl die folgenden Lehrveranstaltungen an (Termine, Orte, Moodle-Kurse und weitere Informationen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis der Fakultät):

VL Fortsetzung Allgemeiner Teil des StGB und Straftaten gegen die Person (10120) | Prof. Jeßberger

Die Vorlesung knüpft an die Vorlesung „Strafrecht Einführung und Allgemeiner Teil des StGB“ an. Im ersten Teil der Veranstaltung werden die noch nicht behandelten Gegenstände des Allgemeinen Teils erörtert, insbesondere das fahrlässige Delikte, das Unterlassungsdelikt, Täterschaft und Teilnahme sowie die Konkurrenzen. Im zweiten Teil der Vorlesung werden dann die Straftaten gegen die Person behandelt, insbesondere die Tötungsdelikte (§§ 212 ff.), die Körperverletzungsdelikte (§§ 223 ff.) sowie die Delikte gegen die persönliche Freiheit (§§ 239 ff.) und gegen die Ehre (§§ 185 ff.).

Rechtswissenschaftliche Fallbearbeitung: Hausarbeit Strafrecht (10375) | Prof. Jeßberger

Prüfungssimulation Strafrecht (10414) | Prof. Jeßberger

SE Kolonialstrafrecht und Kolonialunrecht (10775) | Prof. Jeßberger

Die Auseinandersetzung mit der Kolonialzeit (und ihren Spuren) hat Konjunktur, auch in den Rechtswissenschaften. Das Seminar rückt das Strafrecht in den Blick. Es betrifft Fragen an der Schnittstelle von Strafrechtsgeschichte und Internationalem (Völker-)Strafrecht, bezieht aber auch straftheoretische und methodische Perspektiven ein. Die behandelten Themen lassen sich den vier folgenden Blöcken zuordnen: Entwicklung und Struktur des Strafrechts der sog. Schutzgebiete; Bewertung des Kolonialunrechts in den Formaten des (Völker-)Strafrechts; Legitimation der Völkerstrafjustiz in der post-kolonialen globalen Ordnung; Ansätze zur Dekolonisierung der Rechtsvergleichung. Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in den Schwerpunkten 1 und 7.

SE Kritische Perspektiven auf das Völkerstrafrecht (10774) | Prof. Jeßberger & Dr. Steinl

Das Völkerstrafrecht, seine Institutionen und die internationale wie nationale Völkerstrafrechtpraxis stehen zunehmend in der Kritik: Selektivität, Doppelstandards, Ausblendung der geschlechtsspezifischen Aspekte makrokrimineller Gewaltkontexte, institutioneller Rassismus, Dominanz retributiver Strafgerechtigkeit, fortbestehende koloniale Denkweisen, das Außerachtlassen von struktureller Gewalt – die Ansätze für eine Kritik des Völkerstrafrechts sind vielgestaltig. Ziel des Seminar ist es, diese kritischen Perspektiven auf das Völkerstrafrecht anhand von Schlüsseltexten gemeinsam zu diskutieren und auf ihre Tragfähigkeit hin zu überprüfen. Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in den Schwerpunkten 1 und 7.

CO Wissenschaftliches Arbeiten im Strafrecht für Fortgeschrittene (10802) | Prof. Jeßberger

In der Veranstaltung sollen wissenschaftliche Projekte der Teilnehmer*innen, namentlich Dissertationsprojekte und Magisterarbeiten, vorgestellt und diskutiert werden; zugleich werden in vertiefenden Lehreinheiten Kenntnisse zu übergreifenden Themen des Strafrechts angeboten. Die Teilnahme setzt die Anmeldung per Email an sekretariat.jessberger@rewi.hu-berlin.de voraus.

CO Forschungskolloquium zum Internationalen Strafrecht (10814) | Prof. Jeßberger

Gegenstand des Kolloquiums ist das Internationale Strafrecht. Es bietet fortgeschrittenen Studierenden, insbesondere Doktorandinnen und Doktoranden, Gelegenheit, ihre Arbeiten zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung am Lehrstuhl (sekretariat.jessberger.rewi@hu-berlin.de) möglich.

SE Strafrecht und Geschlecht (10773) | Dr. Steinl

Welche Rolle spielt Geschlecht im Strafrecht? Was versteht man unter geschlechtsspezifischer Gewalt? Was sind Femizide? Welche Herausforderungen bestehen für Strafverfahren in Fällen von Sexualdelikten? Welche Relevanz hat geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt im Völkerstrafrecht? Seit einigen Jahren ist, auch durch soziale Bewegungen wie #MeToo, der strafrechtliche Umgang mit verschiedenen Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt Gegenstand kontroverser rechtspolitischer Debatten. Einige dieser Impulse hat der Gesetzgeber bereits aufgenommen und in Recht gegossen: So etwa mit der Sexualstrafrechtsreform 2016 („Nein heißt Nein“) und der Strafbarkeit von Upskirting. Auch verschiedene Reformen zum Thema geschlechtsspezifischer Hassrede sind bereits beschlossen. Auf die politische Agenda drängt derzeit beispielsweise die Kriminalisierung von Catcalling. Es stellt sich damit auch die Frage nach den Grenzen der Rolle des Strafrechts. Das Seminar widmet sich dem Zusammenhang zwischen Strafrecht und Geschlecht. Diskutiert werden Fragen, die durch gesellschaftlichen Wandel und Reformbemühungen an das Strafrecht herangetragen werden. Diese Herausforderungen sollen erfasst, konzeptualisiert und ihre Auswirkungen auf das Straf- und Strafprozessrecht sowie das Völkerstrafrecht untersucht werden.

SE Mechanisms for the Enforcement of International Criminal Law | Prof. Nerlich

This course covers various international, internationalised and domestic jurisdictions that were or are addressing international crimes, broadly understood. Particular attention will be given to the International Criminal Court (ICC), the permanent international criminal jurisdiction. The objective of the course is twofold: first, to gain an understanding of the individual jurisdictions, including their procedural laws. second, to identify common threads and issues across the jurisdictions under review. Students are invited to prepare a paper and give a presentation on one of the topics.

SE Strafverfassungsrecht (10774) | Prof. Norouzi

Das Straf- und das Strafverfahrensrecht werden gerne als „angewandtes Verfassungsrecht“ bezeichnet. Das ist aufgrund der grundrechtlichen Eingriffsdichte, die das strafgerichtliche Erkenntnisverfahren für den Einzelnen bedeutet und die im Schuld- und Strafausspruch des Strafurteils ihre Konzentration findet, ein einleuchtendes Bild. Dabei wird aber häufig nicht bedacht, dass sowohl das Straf- als auch das Strafverfahrensrecht, was System-, Begriffs- und Prinzipienbildung angeht, in Teilen auf einer Dogmatik und Gesetzgebung beruhen, die vor-konstitutionellen Ursprungs ist, soll heissen: sich vor In-Kraft-treten des Grundgesetzes entwickelt hat und teilweise durch das Denken und Staatsverständnis der Kaiserzeit geprägt war. Die Lehrveranstaltung will aus dieser Perspektive vertiefen, inwieweit gerade die Rechtsprechung des BVerfG zu einer Konstitutionalisierung des Straf- und des Strafverfahrensrechts beitragen und dessen überkommene Prinzipien und Systeme in das geltende Grundgesetz integrieren konnte. Welche Bedeutung hat der Rechtsgüterschutz zur Begründung und Begrenzung staatlichen Strafens? Welche Grenzen ergeben sich aus der Grundrechtsdogmatik für das staatliche Ermittlungs- und Aufklärungsinteresse? Oder welche Konsequenzen hat die Integration der Rechtsprechung des EGMR für die Auslegung und Anwendung des Grundgesetzes im Strafprozessrecht? Dies sind, beispielhaft genannt, Fragen, denen im Rahmen des Seminars nachgegangen werden soll.

AG Straftaten gegen Persönlichkeitswerte (10121) | Frau Iffert